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25.12.2014 02:30

Herten

Nordrhein-Westfalen

Brennt landwirtschaftliche Remise

Am frühen Donnerstagmorgen gegen 2.30 Uhr wird Landwirt Dirk Große-Streuer durch Knallgeräusche aus dem Schlaf gerissen. "Ich dachte, wer macht denn da um diese Uhrzeit mit Böllern rum?", berichtet der 45-Jährige. Doch beim Blick nach draußen ist sofort alles klar. Ein großer Unterstand im hinteren Bereich des Hofes steht lichterloh in Flammen. Dirk Große-Streuer kann nichts mehr tun. Auch sein rund 40 Jahre alter Lieblings-Traktor ist schon nicht mehr zu retten. Insgesamt brennen sechs Fahrzeuge aus: vier Trecker, ein kleiner Lastwagen, ein Mercedes-Pkw.

Die Berufsfeuerwehr Herten sowie die Löschzüge Scherlebeck und Herten der Freiwilligen Feuerwehr eilen mit 56 Einsatzkräften zur Riedstraße. "Erst einmal haben wir uns darum gekümmert, dass die Flammen nicht auf einen benachbarten Schuppen übergreifen", erklärt Einsatzleiter Stefan Lammering. Doch zunächst steht nur das Wasser in den Fahrzeugen zur Verfügung. Einsatzkräfte verlegen daher eine Schlauchleitung zu einem Feuerlöschteich, der sich 300 Meter entfernt neben der Gaststätte Schneider befindet.

Jetzt gibt es genug Wasser, sodass vier Löschtrupps, ausgerüstet mit Atemschutzgeräten und C-Rohren, gegen die Flammen vorgehen. Der Unterstand ist aus Holz konstruiert, trotz der enormen Hitze stürzt er nicht ein. "Das sind alte Spurlatten aus dem Bergbau, aus Robinienholz - die halten eine Menge aus", staunt Dirk Groß-Streuer.

Sechs landwirtschaftliche Fahrzeuge hingegen sind vollkommen zerstört. "Die meisten waren zwar schon älter, aber gut gepflegt", sagt der Landwirt. In seinen Lieblingstrecker zum Beispiel habe er immer wieder viel Geld investiert: 5.000 Euro für ein neues Getriebe, zuletzt noch 1.000 Euro für einen neuen Sitz... Nun ist alles Schrott. Nur ein Trecker, der ganz am Rand des Unterstandes geparkt war, hat das Feuer überstanden. Feuerwehr und Polizei schätzen den Sachschaden zunächst einmal auf 120.000 Euro.

Ironie des Schicksals: Auch ein Bewässerungsgerät ist zerstört. Dirk Große-Streuer: "Ich hatte der Feuerwehr vor ein paar Jahren mal gesagt, dass sie das Gerät zum Löschen benutzen kann, wenn es auf dem Hof mal brennt." Nun wurde es selbst ein Raub der Flammen.

"Ich bin froh, dass niemand verletzt worden ist. Und zum Glück sind das Café, der Hofladen und die Backstube nicht betroffen", sagt Dirk Große-Streuer. Der letzte Brand auf dem Brunnenhof sei etwa 25 Jahre her, erinnert er sich. Damals wurde die große Scheune schwer beschädigt.

Wie und warum jetzt der zu allen Seiten offene Unterstand in Flammen aufging, ist unklar. Noch in der Nacht nahm die Kriminalpolizei die Ermittlungen auf. Die Fahrzeuge seien jedenfalls an Heiligabend nicht gefahren worden und somit kalt gewesen, sagt Dirk Große-Streuer.


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