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01.01.2015 08:00

Stuttgart

Baden-Württemberg

Silvesterbilanz, Stadtgebiet Stuttgart

Wie alljährlich führte der Jahreswechsel zu einem erhöhten Einsatzaufkommen für die Feuerwehr und den Rettungsdienst in der Landeshauptstadt Stuttgart. Um zu gewährleisten, dass allen Bürgerinnen und Bürgern auch bei diesem erhöhten Aufkommen immer umgehend geholfen werden kann, wurde das Personal in der Integrierten leistelle in Stuttgart in der Silvesternacht aufgestockt. Dies ermöglichte es, dass alle eigehenden Notrufe sofort entgegengenommen und bearbeitet werden konnten.

Bereits am Silvestertag gab es für die Integrierte Leitstelle einiges zu tun.

Gegen 10.30 Uhr wurde der Transport eines Kleinkindes mit einer seltenen Atemwegserkrankung von einer Stuttgarter Klinik nach Mannheim erforderlich. Aufgrund zahlreicher medizinischer Einrichtungen wurde der Transport im Großraumrettungswagen der Berufsfeuerwehr Stuttgart durchgeführt. Zusammen mit einem Team aus Ärzten und Schwestern wurde der Transport von zwei speziell für den Großraumrettungswagen ausgebildeten Rettungsassistenten der Berufsfeuerwehr mit Sondersignal durchgeführt. Vor Ort unterstütze eine Löschfahrzeugbesatzung der Berufsfeuerwehr Mannheim die Stuttgarter Kollegen beim aufwendigen Transport vom Fahrzeug in die Klinik.

Um 15:38 Uhr wurde die gerade von einem Kleinbrand einrückende Besatzung eines Löschfahrzeuges der Freiwilligen Feuerwehr Vaihingen auf einen brennenden Adventskranz in einem Juweliergeschäft in unmittelbarer Nähe zum Vaihinger Feuerwehrhaus aufmerksam gemacht. Schnell konnte durch die Einsatzkräfte ein Zugang zu den Geschäftsräumen geschaffen werden und der brennende Adventskranz aus den Räumlichkeiten entfernt werden. Trotz des schnellen Eingreifens der Feuerwehr wurden die Geschäftsräume durch die starke Rauchentwicklung in Mitleidenschaft genommen. Der Sachschaden wird auf ca. 10.000 € geschätzt.

Am Nachmittag musste die Integrierte Leitstelle ihr Improvisationskünste zeigen: Ein italienischer Mitbürger, der weder Deutsch noch Englisch sprach, meldete sich über den europaweiten Notruf 112 mit einem Anliegen an die ILS. Da auch solche Situationen bei der Integrierten Leitstelle vorausschauend geplant sind, wurde der Notruf umgehend an die Kollegen der Berufsfeuerwehr Bozen verbunden. Diese konnten sehr rasch den Notruf entgegennehmen, übersetzen und übermittelten das Hilfeersuchen umgehend zurück nach Stuttgart.

Der Silvesterabend selbst begann eher ruhig. Sowohl die Feuerwehr, als auch der Rettungsdienst verzeichneten bis um Mitternacht wenig Einsätze. Dies änderte sich aber kurz nach dem Jahreswechsel schlagartig.

Am Schlossplatz wurden durch die großen Menschenmengen und das Silvesterfeuerwerk immer mehr medizinische Notfälle gemeldet. Ersteintreffende Rettungswagen alarmierten umgehend weitere Rettungskräfte nach. Unter anderem auch den Großraumrettungswagen der Berufsfeuerwehr. Insgesamt wurden ca. 15 Personen mit leichteren Verletzungen vom Rettungsdienst untersucht und teilweise in Kliniken verbracht.

Um 00:17 Uhr ging eine Feuermeldung aus einem Hochhaus im Stadtteil Freiberg ein. Da es sich um das 9. Stockwerk handelte, wurden hier umgehend zwei Löschzüge der Berufsfeuerwehr, die Freiwillige Feuerwehr Mühlhausen und der Rettungsdienst alarmiert. Zum Glück erlosch das Feuer auf dem Balkon nahezu von selbst wieder. Es mussten nur kleinere Glutnester nachgelöscht werden.

Parallel hierzu wurden zahlreiche kleinere Brände durch Feuerwerkskörper gemeldet. Durch das rasche Eingreifen der Feuerwehr konnte hierbei größerer Schaden verhindert werden. Zudem lösten mehrere automatische Brandmeldeanlagen an verschiedenen Objekten im Stadtgebiet aus. Diese wurden allesamt mit Einsatzmitteln bestückt und kontrolliert. Meist war Rauch von Silvesterraketen die Ursache des Auslösens.

Um 01:08 Uhr wurde die Feuerwehr zu einem Brand eines Balkons in Stuttgart Botnang alarmiert. Der Brand selbst konnte durch die örtliche Freiwillige Feuerwehr zusammen mit dem Löschzug der Feuerwache 4 schnell gelöscht werden. Allerdings kam es durch eine massive Rauchausbreitung im Gebäude, zu zahlreichen Verletzten. Da es sich um ein Gebäude mit „Betreutem Wohnen“ handelte waren zahlreiche Betroffene zu verzeichnen. Das gesamte Gebäude musste unter Atemschutz kontrolliert werden. Hierzu wurden weitere Kräfte der Berufsfeuerwehr alarmiert.
Insgesamt wurden 15 teilweise verletzte Bewohner mit Rauchgasintox im Großraumrettungswagen der Berufsfeuerwehr versorgt.

Noch während dieser und mehrere Kleinbrände, die Feuerwehr Stuttgart beschäftigten, wurde ein Großbrand in einer Tiefgarage in Stuttgart-Neugereut gemeldet. Umgehend wurden Einheiten der Berufs- und Freiwilligen Feuerwehr zur Einsatzstelle entsandt. In einer großen Tiefgarage standen 10-12 Fahrzeuge im Vollbrand, darüber liegende Wohngebäude mussten evakuiert werden (siehe separate Pressemeldung).

Auf Seiten des Rettungsdienstes gab es eine Vielzahl von medizinischen Notfällen durch übermäßigen Alkoholgenuss. Aber auch Hand- und Gesichtsverletzungen durch die unsachgemäße Handhabung von Feuerwerkskörpern mussten durch den Rettungsdienst versorgt werden.


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