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21.08.2006 19:05

Sittensen

Niedersachsen

Brennender LKW mit gefährlicher Ladung

Als am Montag, den 21.08.2006 in der Leitstelle in Zeven ein LKW-Brand auf der A1 in Richtung Bremen gemeldet wurde, wusste noch niemand, welches Gefahrenpotential dieser Brandeinsatz mit sich bringen würde. Als die ersten Kräfte der um 19:05 Uhr alarmierten Feuerwehr aus Sittensen eintrafen, hatten Beamte der Autobahnpolizei bereits den Einsatzort um den brennenden LKW-Anhänger weiträumig abgeriegelt, denn die Ladung bestand aus Gefahrgut, welches für die Niederlande bestimmt war.

Das Gefahrgut bestand aus einem Gefäß gefüllt mit Hexamethyldisiloxan, einer leicht entzündbaren Flüssigkeit, die brennbare Gase unter der Einwirkung von Hitze bildet, die dann zu einem höchst explosiven Gemisch mit der Umgebungsluft werden. Zusätzlich befanden sich noch sieben Paletten mit verschiedenen Textilien auf der Ladefläche, die dem Feuer genügend Nahrung gaben, um eine schnelle Erhitzung des gefährlichen Stoffes zu bewirken. Dass der Fahrer sein Fahrzeug bereits auf einen Parkplatz gelenkt und den Anhänger vom Zugfahrzeug abgekuppelt hatte, erleichterte die Arbeit für die anrückenden Kräfte. Unter Atemschutz wurde ein Erstangriff eingeleitet, nachdem Einsatzleiter Werner Postels mit seinem Zugführer Jürgen Stache das Vorgehen für die Brandbekämpfung festgelegt hatte. Zusätzlich wurde ein Rettungswagen zur Bereitstellung angefordert. Mit Wasser konnte das Feuer bekämpft werden, welches durch die Fahrzeuge der Sittenser Wehr und der zur Unterstützung alarmierten Feuerwehr aus Heidenau bereitgestellt wurde.
Die Rauchentwicklung war sehr stark, so dass beide Richtungsfahrbahnen der Autobahn gesperrt wurden.

Das Feuer wurde durch drei Trupps schnell gelöscht. Trotzdem herrschte an der Einsatzstelle immer noch Explosionsgefahr, da die Wechselbrücke des aus Hamburg stammenden Fahrzeugs so stark erwärmt war, dass das Gefahrgut leicht hätte entzündet werden können. Nach lang andauernden Kühlungsmaßnahmen konnte ein erster Trupp in den Anhänger einsteigen und das Fass untersuchen und letztendlich bergen. Es wurde sofort in ein Wasserbad gelegt und weiterhin gekühlt. Postels konnte kurze Zeit später Entwarnung geben. Das Gefäß war dicht und durch den Brand nicht in Mitleidenschaft gezogen worden.

Dem schnellen Einsatz der 19 Feuerwehrleute aus Sittensen und den 12 Kameraden der Heidenauer Wehr ist es zu verdanken, dass es keine Explosion mit eventuellen Verletzten gegeben hat. Das Gefahrgut der Beförderungskategorie 1 (sehr gefährlich) erforderte neben dem Einsatzleitwagen vier wasserführende Fahrzeuge, den Schlauchwagen und den Rüstwagen für spezielle Gefahrgutunfälle an der Einsatzstelle. Nach insgesamt drei Stunden Einsatz waren die Tätigkeiten beendet. Es wurde eingerückt. Eine Stunde später wurden die Feuerwehrkameraden erneut zu einem Feuer in Sittensen alarmiert, glücklicherweise ein Fehlalarm.


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