14.08.2015 20:11

Zorbau Stadt Lützen Burgenlandkreis

Sachsen-Anhalt

Salzsäureaustritt - Großeinsatz

Großeinsatz Salzsäureaustritt

 

Die Meldung, dass aus einem abgestellten Sattelauflieger (Tankwagen), der mit ca. 15 000 Litern Salzsäure beladen war, etwas auslaufen sollte, erreicht die Kreisleitstelle in Naumburg. Umgehend wurden vom zuständigen Disponenten die örtlich zuständige Feuerwehr Zorbau sowie ein RTW des DRK zur Einsatzstelle beordert. Parallel dazu wurden der Gefahrgutzug des Landkreises (Feuerwehr Weißenfels, Feuerwehr Hohenmölsen, Feuerwehr Granschütz) und der Fachdienst Führungsunterstützung alarmiert.


Noch auf der Anfahrt dieser Kräfte konnte die angenommene Lage bestätigt werden und es konnten erste koordinatorische Maßnahmen bezüglich Anfahrtsweg & Aufstellfläche getroffen werden.

Durch einen Trupp unter CSA wurde eine Lageerkundung im Leckagebereich durchgeführt und nähere Erkenntnisse an die Einsatzleitung übermittelt. Mittels Auskunft des ABC-Fachberaters, der anwesenden Behörden des Abwasserzweckverbandes, sowie der TUIS-Gefahrgutspezialisten (Werkfeuerwehr InfraLeuna) wurde das Vorgehen abgeklärt.


Dazu wurde die Einsatzstelle strukturiert und in einzelne Abschnitte aufgeteilt. Im Bereich der Firma „Agrod
ur“ wurde ein Bereitstellungsraum, in den Räumlichkeiten der FF Zorbau dazu ein Behandlungsplatz eingerichtet. Der Aufbau der Dekonstrecke war unterdessen bereits beendet und einsatzbereit gemeldet.

Durch spontan wechselnde Winde und den Einfluss von Niederschlägen wurde es im Einsatzverlauf mehrfach notwendig, die Aufstellflächen einer Fahrzeuge zu ändern. Diesbezüglich konnte eine etwaige Kontamination einiger Mitarbeiter, die sich unmittelbar im Leckagebereich des LKW aufgehalten hatten, nicht ausgeschlossen werden. Alle vorgehenden Trupps der Feuerwehr wurden ebenfalls und vorsorglich auf Kontamination mit dem Gefahrstoff geprüft. Diese endeten ohne Befund.

Bei 2 LKW-Fahrern, die sich vor Ankunft der Feuerwehr am Schadensobjekt aufhielten wurde eine ambulante Behandlung im Klinikum als Ausschluss einer Kontamination gewählt. Die übrige Sichtung übernahm der Rettungsdienst unter der Leitung des LNA noch vor Ort. Es kam glücklicherweise zu keinen Verletzten. Über an die Einsatzstelle herangebrachte IBC-Behälter je 1000 l wurde der Gefahrstoff umgefüllt und sicher verschlossen. Etwaig auftretende Dämpfe wurde mittels Aufbau eines Mointors bzw. Hydroschildes vorgebeugt. Bedingt durch den kräftezehrenden Einsatz unter schwerem Atemschutz mit CSA mussten immer wieder Trupps ausgetauscht bzw. entsprechende Erholungsmöglichkeiten realisiert werden.

Eine Gefahr für die umliegende Bevölkerung, angrenzende Firmen bzw. die sehr nah am Schadensgebiet verlaufende BAB 9 bestand zu keiner Zeit. Es wurden immer wieder Messungen auf Schadstoffbelastung der Umgebungsluft durchgeführt – alle ohne Ausschlag!


Nach Abschluss aller Maßnahmen durch die Feuerwehr wurde im Beisein der Behörden des BLK die Einsatzstelle unter gewissen Auflagen an den Betreiber übergeben. Nach Rückbau, Reinigung von Einsatztechnik konnten alle Kräfte den Heimweg antreten.

= 140 Kräfte Feuerwehr / Rettungsdienst

Führungsunterstützungs – und Fernmeldegruppe Sössen mit ELW 1 ; ELW 2
FF Weissenfels mit ELW 1 ; ABC-ErkKw ; GW-G2 ; LF 16/12 ; GW-L
FF Borau mit StLF 10 ; MTW
FF Lützen mit Kdow ; HLF 16/30
FF Poserna mit Lf 8/6 (Einsatzabbruch)
FF Zorbau mit HLF 20/16 ; GTLF 64/95-900 ; MTW
FF Hohenmölsen mit HLF 20/16 ; GW-G2
FF Taucha mit LF 8/6 ; MTW
FF Granschütz mit Dekon-P ; MTW
FF Aupitz mit MTW
FF Werschen mit LF 8/6
FF Krössuln mit LF 8/6
FF Zeitz mit ABC-ErkKw ; Dekon-P ; MTW
FF Bad Bibra mit MTW
WF Infra Leuna mit WLF + AB Gefahrgut
DRK WSF mit RTW ; NEF ; OrgL RD ; LNA
SEG WSF mit 2x RTW ; ELW 1 ; MTW
FuStrW Pol

Kreisbrandmeister
SG Brandschutz BLK
Ordnungsamt Stadt Lützen
Ordnungsamt Burgenlandkreis
Abwasserzweckverband
Umweltamt

B.Köhn - FF Weißenfels

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