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22.08.2006 18:00

Graben-Neudorf

Baden-Württemberg

Über 100 Kräfte nach vermuteten Gefahrgutunfall im Einsatz

Ein glimpfliches Ende hatte ein Großeinsatz von über 100 Helfern von Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei am frühen Dienstagabend in Graben-Neudorf.

Gegen 18 Uhr hatte ein Lokführer bei Wag-häusel wahrgenommen, dass aus einem Kesselwagen eines entgegenkommenden Zuges ein chemischer Stoff freiwurde. Die Bahn stoppte den Güterzug der schweizerischen SBB, der bei der BASF in Ludwigshafen beladen worden war.

Nachdem der Zug im Bahnhof von Graben-Neudorf zum Stehen kam, wurden beide Abteilungen der Feuerwehr Graben-Neudorf in Marsch gesetzt. Zusätzlich wurden Kräfte der Abteilungen Rheinsheim und Philippsburg der Feuerwehr Philippsburg mit weiteren Schutzanzügen und Messgeräten alarmiert. Außerdem kam ein Fachberater von der Feuerwehr Ettlingen an die Einsatzstelle.

Während der Bahnhof weiträumig abgesperrt wurde, gingen Feuerwehrleute in Vollschutzanzügen zu dem Zug vor, um ihn auf Lecks zu untersuchen. Zusätzlich wurde ein Löschangriff mit Schaum und Pulver vorbereitet, da ein Einsatz von Wasser wegen der geladenen Stoffe ausschied. Obwohl anfänglich ein leichter Geruch wahrnehmbar war, blieben alle Messungen jedoch ohne Befund.

Bis zum Eintreffen von Spezialisten der Werkfeuerwehr der BASF blieb die eigentliche Einsatzstelle abgesperrt. Da jedoch keine Leckage und kein freiwerdender Gefahrstoff festgestellt wurden, wurde auf die Evakuierung der umliegenden Wohnhäuser verzichtet.

Auch die Erkundung durch die Werkfeuerwehr blieb zunächst ergebnislos, bis jedoch an einem Kesselwagen wiederum ein Geruch nach Chemikalien wahrgenommen wurde. Ein Leck war an dem Behälter jedoch nicht festzustellen. Es wird deshalb davon ausgegangen, dass sich möglicherweise nach der Befüllung des Transportbehälters einige Tropfen des Stoffes mit Wasser, das sich nach Regen auf dem Kessel angesammelt hatte, vermischten und es so zur Geruchsentwicklung kam. Eine Gefährdung für die Anwohner konnte aber ausgeschlossen werden.

Vorsichtshalber wurden Proben genommen und noch einmal alle Waggons untersucht, was jedoch ergebnislos blieb. Gegen 22.30 Uhr konnte der Güterzug seine Fahrt fortsetzen. Bis dahin blieb die Bahnstrecke in diesem Streckenabschnitt gesperrt.

Von den Feuerwehren Graben-Neudorf, Philippsburg und Ettlingen sowie von der Werkfeuerwehr der BASF waren unter Leitung von Kommandant Wolfgang Baumann rund 60 Frauen und Männer vor Ort. Die Einsatzleitung wurde von Bürgermeister Hans D. Reinwald, der mit einem Mitarbeiter des Ordnungsamtes an der Einsatzstelle war, sowie von Kreisbrandmeister Thomas Hauck und dessen Stellvertreter Karl-Heinz Würges unterstützt.

Da zunächst vom Freiwerden eines gefährlichen Stoffes und einer möglichen Evakuierung auszugehen war, kamen vom Rettungsdienst unter Führung des Leitenden Notarztes Dr. Friedemann Lindmaier neben zwei Rettungswagen, einem Notarzteinsatzfahrzeug und den DRK-Bereitschaften Graben und Neudorf noch Helfer der Schnelleinsatzgruppe „Nord“ sowie mehrere Organisatorische Leiter zum Einsatz. Die über 50 Helfer sicherten die Einsatzkräfte der Feuerwehr ab und bereiteten in der nahe gelegenen Pestalozzi-Halle die Betreuung der von einer möglichen Evakuierung Betroffenen vor.

Von der Polizei und der Bundespolizei sperrten 20 Beamte die Einsatzstelle ab und standen bereit, um eventuell nötige Evakuierungsmaßnahmen vorzunehmen.


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