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01.01.2016 03:35

Ruppertshofen Ostalbkreis

Baden-Württemberg

Brand einer Unterkunft für Flüchtlinge; keine Verletzten

In der Nacht von Silvester auf Neujahr kam es zu einem Brand in einem Gebäude in der Erlenstraße, das als Unterkunft für allein reisende minderjährige Flüchtlinge dient. Das Gebäude ist stark feuergeschädigt, verletzt wurde niemand.

Das Feuer wurde gegen 3.35 Uhr von einem im Haus schlafenden Betreuer der Gruppe entdeckt. Der Betreuer löste den Alarm aus und weckte die eben erst zu Bett gegangenen zehn Jugendlichen. Alle Personen konnten sich in Sicherheit bringen.

Das als Garagenbrand gemeldete Feuer griff wohl schnell auf das angebaute Gebäude über, in dem sich die Schlaf- und Aufenthaltsräume befinden. Bevor die Feuerwehr das Feuer gelöscht hatte, war ein Teil des Dachstuhles weitgehend abgebrannt.

Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen zur Brandursache vor Ort bereits aufgenommen. 

Update:

Die Ermittlungen zur Brandursache am Gebäude Erlenstraße 11 sind noch nicht abgeschlossen. Die Techniker und Brandermittler der Kriminalpolizei des Aalener Präsidiums und der Brandsachverständige des Landeskriminalamtes haben die ersten Ermittlungsergebnisse vor Ort bewertet, bislang gibt es keinerlei Anhaltspunkte auf eine vorsätzliche Brandlegung.

Die Feuerwehren aus der Region waren mit insgesamt 147 Wehrmännern zur Brandbekämpfung vor Ort. Kreisbrandmeister Otto Feil war ebenfalls am Brandort, die Einsatzleitung über die Wehren aus Ruppersthofen, Mutlangen, Spraitbach, Täferrot, Durlangen und Schwäbisch Gmünd hatte Uwe Schubert. Auch die Sondereinsatzgruppe des DRK und die örtlichen DRK-Kräfte wurden mit insgesamt 15 Frauen und Männer an den Einsatzort gerufen, mussten aber nicht eingreifen.

Die Feuerwehr hatte das Feuer in dem älteren Gebäude verhältnismäßig schnell gelöscht, dennoch brannten weite Teile des Dachgeschosses eines als Wohnunterkunft dienenden Gebäudes weitgehend ab. Zur Möglichkeit des Erhalts des Gebäudes können noch abschließenden Angaben gemacht werden, die Schadenshöhe wird sich aber in jedem Fall in der Größenordnung einiger hunderttausend Euro bewegen.

Die Räumlichkeiten waren durch den Ostalbkreis im Rahmen seiner Aufgabe der Inobhutnahme allein reisender minderjähriger Jugendlicher vor einigen Wochen angemietet worden. Die zehn dort untergebrachten Flüchtlinge im Alter zwischen 15 und 18 Jahren blieben durch die frühzeitige Brandentdeckung durch den Betreuer der Gruppe alle unverletzt. Die ganze Gruppe wird zumindest vorläufig in einem anderen Gebäude des betreibenden Vereins "Jugendhilfe Land Ruppertshofen" untergebracht. Verein und Landkreis einigten sich spontan an Ort und Stelle auf diese Verfahrensweise. In einem am Mittag durchgeführten Pressegespräch freute sich Landrat Klaus Pavel über das unbürokratische Entgegenkommen. "Wir sind hier in Ruppertshofen auf geradezu ideale Bedingungen für die Betreuung dieser Jugendlichen getroffen. Und das nicht nur in der Möglichkeit ihrer Unterbringung, sondern auch in Bezug auf die Art und Weise, wie die jungen Menschen hier von der Gemeinde und der Bevölkerung aufgenommen wurden." Ruppersthofens Bürgermeister Peter Kühnl und der örtlich zuständige Revierleiter Helmut Argauer bestätigten, dass es nicht eine Stimme gab, die sich gegen diese Unterbringung stellte. Im Gegenteil habe sich als Reaktion auf den Zuzug ein Freundeskreis Asyl gebildet, der seither die Betreuung der Jugendlichen unterstütze.

Leitender Kriminaldirektor Möller und Leitender Oberstaatsanwalt Freyberger betonten in ihrer Zusammenfassung der bisherigen Ermittlungsergebnisse, dass man sich selbstverständlich noch alle Ermittlungsrichtungen offen halten müsse. Gleichwohl könne man als Zwischenergebnis die Feststellung treffen, dass bislang keine Anhaltspunkte auf eine vorsätzliche Brandlegung gefunden wurden. Im Zuge der weiteren Ermittlungen werden aber weitere Untersuchungen und Bewertungen anzustellen sein. Der Brandausbruchsort kann mit hoher Sicherheit im Bereich der Garage festlegt werden. Vor dort griff das Feuer auf den Dachvorsprung des angebauten Wohngebäudes über.

Die Polizei sucht Zeugen. Von Interesse für die Ermittler ist dabei jeder, der in der Brandnacht noch nach zwei Uhr in der Erlenstraße unterwegs war. Auch jeder der nach diesem Zeitpunkt noch selbst Böller abgeschossen hat oder weiß, wer noch geböllert hat oder von welcher Stelle noch Böller abgeschossen wurden, ist aufgerufen sich zu melden. Nach den bisherigen Erkenntnissen haben wohl zwei Personen mit einem vor Ort angebrachten Handfeuerlöscher die ersten Löschversuche unternommen. Diese zwei Personen sind der Polizei bislang nicht bekannt und werden dringend gebeten sich zu melden. Alle Hinweise werden von der Polizei unter Telefon 07361/5800 entgegen genommen.


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