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30.10.2007 19:20

Wolfsburg

Niedersachsen

Großfeuer am Schulzentrum: Zwei Sporthallen niedergebrannt

Der Alarm ging gestern Abend gegen 19:20 Uhr bei der Berufsfeuerwehr Wolfsburg ein: Rauchentwicklung an der Sporthalle am Gymnasium Kreuzheide. Als wenige Minuten später die ersten Einsatzkräfte eintrafen, stand schnell fest, dass sich das Feuer und der Rauch bereits im ganzen Gebäude ausgebreitet hatten (u.a. kleine Gymnastikhalle, große Turnhalle, Umkleiden) und somit ein Großeinsatz erforderlich wurde. Die Alarmierung weiterer Kräfte erfolgte umgehend. Die Bekämpfung des Feuers im Innenraum war aus Sicherheitsgründen nicht mehr möglich, der so genannte "Außenangriff", die Brandbekämpfung von Außen, wurde umgehend begonnen.

Aufgrund der Herbstferien hielten sich nach derzeitigen Erkenntnissen glücklicherweise beim Ausbruch des Brandes weder Schulen noch Vereine in den Hallen auf, so dass hier keine Lebensgefahr für Menschen bestand.

Mehr als 100 Helferinnen und Helfer (u.a. Berufsfeuerwehr, Löschzug Nord, Freiwillige Feuerwehr Vorsfelde , Technisches Hilfswerk, Polizei) waren im Einsatz, um Schlimmeres zu vermeiden und ein Ausbreiten des Feuers auf andere Gebäudeteile zu verhindern. Die Wachbesetzung in der Feuerwehr wurde durch den Löschzug Ost und die Drehleiter der Freiwilligen Feuerwehr während des Großeinsatzes der Berufsfeuerwehr übernommen (im Zeitraum wurden noch zwei Verkehrsunfälle abgewickelt). Mehrere Durchzündungen im Sporthallen-Gebäude, spontane Entzündung von Rauchgasen, sorgten dafür, dass das Feuer schnell und meterhoch im gesamten Gebäude loderte. Einige Dachträger stürzten ein, Scheiben zerbarsten, Holzbalken brachen.

Zahlreiche Anwohnerinnen und Anwohner sowie Lehrkräfte verfolgten schockiert das Großfeuer und die Brandbekämpfung aus sicherer Entfernung vom Parkplatz des Schulzentrums aus.

Bis Mitternacht waren die Einsatzkräfte vor Ort, um das Feuer unter Kontrolle zu halten. Das Gebäude ist bis auf die Grundmauern niedergebrannt. Noch im Laufe des heutigen Tages werden einige Feuerwehrkräfte vor Ort sein, um letzte Glutnester und Schwelbrände zu suchen und zu löschen. Parallel soll bereits heute das Gebiet um die nicht mehr benutzbaren Sporthallen mit einem Bauzaun und Warnhinweisschildern abgesichert werden. In diesem Schuljahr werden die Hallen nicht mehr zur Verfügung stehen.

"Die Hilfskräfte haben in dieser gefährlichen Situation kompetent und koordiniert reagiert. Glücklicherweise gab es keine Schwerverletzten und nur Gebäudeschäden. Durch den schnellen und professionellen Einsatz ist es gelungen, ein Übergreifen der Flammen auf andere Gebäudeteile des Schulzentrums auszuschließen. Mein Dank gilt den engagierten Einsatzkräften aus den verschiedenen Feuerwehrgruppen, Polizei und THW", sagt Stadtrat Werner Borcherding, der ebenso wie Schuldezernent und Erster Stadtrat Klaus Mohrs gestern beim Großeinsatz anwesend war.

Für die Schulen und Sportvereine soll hinsichtlich der Sporthallen-Nutzung eine kurzfristige Lösung gefunden werden - entsprechende Gespräche mit den Lehrkräften, Schulleitern und Sportvereinen sollen in den nächsten Tagen geführt werden und ein Not-Belegungsplan erstellt werden. "Ich hoffe hierbei aufgrund dieser Brandkatastrophe auf das Verständnis und die Kooperationsbereitschaft der betroffenen Gruppen sowie der Nutzer der umliegenden Hallen und möglicher Ausweichgebäude. Die brandtechnischen Ermittlungen müssen abgewartet werden, Überlegungen und Prüfungen eines Wiederaufbaus bzw. einer Instandsetzung werden wir parallel ebenso anstellen", sagt Stadtrat Werner Borcherding.

NUR EIN LEICHT VERLETZTER HELFER

Entgegen der Meldungen einiger Medien wurde nur ein Feuerwehrmann (FF Vorsfelde) leicht verletzt und erlitt Brandwunden am Ohr bzw. an einer Gesichtshälfte und wurde im Klinikum Wolfsburg behandelt. Ein weiterer Feuerwehrmann wurde zwar aufgrund einer leichten Druckwelle umgeworfen, wurde vom Rettungsdienst untersucht, er zog sich jedoch keine Verletzungen zu. Da der Rettungswagen aufgrund eines anderen Einsatzes direkt nach dieser Untersuchung mit Blaulicht abfuhr, wurde zunächst vermutet, dass der Feuerwehrmann schwerwiegende Verletzungen hatte - dieser Umstand klärte sich jedoch nach wenigen Minuten auf, als der betroffene Feuerwehrmann sich bei seinem Einsatzleiter meldete.

BRANDURSACHE NOCH UNKLAR

Die Brandermittler der Polizei nahmen bereits gestern Abend ihre Tätigkeit auf, die Ermittlungen dauern jedoch noch an. Ursprungsort des Feuers, Brandhergang, mögliche Hinweise auf Brandstiftung, etc. werden in den nächsten Tagen detailliert analysiert und rekonstruiert. Auch die versicherungstechnische Prüfung des Brandes wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen, um im Detail die Schadenshöhe zu konkretisieren.


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