09.05.2016 20:00

Erkrath Unterfeldhaus Mettmann

Nordrhein-Westfalen

Vollbrand eines Gebäudes mit massiver Rauchentwicklung

Die Feuerwehr Erkrath wurde um 20 Uhr mit der hauptamtlichen Wache und dem Löschzug II -Millrath- durch die Kreisleitstelle, zunächst mit dem Einsatzstichwort "Keller/Zimmer/Wohnung", zur Adalbert-Stifter-Straße nach Erkrath-Unterfeldhaus, und der Zusatzinformation, dass ein Schuppen brennen würde, alarmiert. Aufgrund einer hohen Zahl von Notrufen und des konkreten Hinweises auf den Vollbrand eines Gebäudes an der Johannesberger Straße, erhöhte der Leitstellendisponent nur eine Minute später auf das Einsatzstichwort "Gebäude" und alarmierte zusätzlich den Löschzug I -Alt-Erkrath- nach Unterfeldhaus. Noch auf der Anfahrt erhöhte der Einsatzleiter aufgrund der immensen Rauchentwicklung auf Vollalarm für alle drei Löschzüge der Feuerwehr Erkrath.

An der Einsatzstelle stand das ehemalige Gebäude des Tennisclubs Hochdahl bereits im Vollbrand. Die Flammen schlugen schon aus dem Dach und großflächig aus der Fassade an der Rückseite. Zur Brandbekämpfung wurden zwei Einsatzabschnitte gebildet und die Feuerwehr Hilden mit einer weiteren Drehleiter angefordert. Insgesamt konnte der Brand durch die Vornahme von 2 Wasserwerfern über die beiden Drehleitern sowie 3 B-Rohren (Wasserlieferung je 400 l/min) und 3 C-Rohren (Wasserlieferung je 100 l/min) schnell unter Kontrolle gebracht werden. Der Anbau des Gebäudes konnte gehalten und vor den Flammen gerettet werden. Zur Löschwasserversorgung wurden mehrere Hydranten in den benachbarten Straßen genutzt. Die Einsatzleitung der Feuerwehr Erkrath wurde durch den Einsatzleitwagen der Feuerwehr Ratingen mit der dazugehörenden Führungsgruppe stabsmäßig unterstützt. An der Einsatzstelle wurde weiterhin das Vorauslöschfahrzeug der Feuerwehr Ratingen mit einem neuartigen Schneidlöschsystem eingesetzt. Mit diesem Fahrzeug aus einem Landesprojekt konnte durch die Schneidlöschtechnik ein Löschangriff mit Hochdrucknebel durch eine massive Ziegelsteinwand vorgenommen werden.

Im Einsatz waren insgesamt 75 Einsatzkräfte der Feuerwehren Erkrath, Hilden und Ratingen. Der stellvertretende Kreisbrandmeister informierte sich vor Ort über die Lage. Zur Höhe des Sachschadens und zur Brandursache können keine Angaben gemacht werden. Die Einsatzkräfte waren noch bis ca. 00:30 Uhr mit Nachlöscharbeiten beschäftigt und gegen 3 Uhr in der Nacht wird eine Brandstellennachschau erfolgen.

Feuerwehr Erkrath

 

Einsatz von Cobra:

Wie bereits in den Medien berichtet kam es am gestrigen Abend zu dem Brand eines ehemaligen Tennisclubs in Erkrath. Bereits bei der Alarmierung der Feuerwehr Erkrath wurde ebenfalls das Vorauslöschfahrzeug der Feuerwehr Ratingen entsandt. Dieses, zur Erprobung bei der Feuerwehr Ratingen stationierte Fahrzeug, verfügt über eine spezielle Hochdrucklöscheinrichtung mit der man sich durch Mauern, Stahl und Bleche bohren kann.

Nach Abstimmung mit dem Einsatzleiter der Feuerwehr Erkrath wurde dieses Löschsystem an einer Seite des Gebäudes eingesetzt, die nur wenige Öffnungen aufwies. So konnten brennende Bereiche abgelöscht werden, die eigentlich nur durch das Betreten des Gebäudes erreichbar gewesen wären. Durch die, in Teilen des Baus herrschende Einsturzgefahr, wäre dies aber mit einer Gefährdung der Feuerwehrkräfte einhergegangen. Der Einsatz des Hochdrucklöschsystems hat sich hier sehr gut bewährt. Im späteren Einsatzverlauf wurde das System auch noch über eine Drehleiter eingesetzt, um Brandnester im Zwischendeckenbereich zu bekämpfen.

Nur kurze Zeit nach der Alarmierung des Vorauslöschfahrzeuges forderte der Einsatzleiter der Feuerwehr Erkrath noch eine Führungsunterstützung aus Ratingen an. Daraufhin rückte die Führungsgruppe und der Informations- und Kommunikationszug mit einem Einsatzleitwagen und dem Abrollbehälter PUF (Personal - Unterkunft - Führung)nach Erkrath aus. Die Einsatzleitung aus Erkrath konnte nach Eintreffen dieser Kräfte entlastet und verstärkt werden.

Feuerwehr Ratingen

 

Polizeibericht:

Die Löscharbeiten dauerten bis ca. 00:30 Uhr, bevor der Brand vollständig gelöscht war. Menschen kamen durch das Feuer nicht zu Schaden. Das ca. 400 m² große ehemalige Vereinsheim sowie Inventar im Gebäude wurden vom Feuer komplett zerstört.

Der entstandene Sachschaden wurde nach ersten polizeilichen Ermittlungen auf ca. 200.000,- Euro geschätzt.

Nach dem Ende der Löscharbeiten wurde der Brandort von der Polizei beschlagnahmt. Kriminalisten aus der Kriminalwache Mettmann übernahmen erste Ermittlungen und Maßnahmen zur Spurensicherung. Am heutigen Dienstagvormittag wurde der Brandort dann durch polizeiliche Spezialisten des Kriminalkommissariats 11 der Kreispolizeibehörde in Mettmann untersucht.

Nach übereinstimmender Bewertung von Polizei und Feuerwehr ist nach Spurenlage und Brandbild von einer Brandstiftung als Brandursache auszugehen.

Am Brandort konnte ein Zeuge unmittelbar vor dem Brand fünf männliche Personen beobachten, die fluchtartig das Gelände verließen. Bei diesen handelte es sich um ca. 12-13 Jahre alte Jungen, von denen einer einen Sportrucksack trug.

Die Polizei hat ein Strafverfahren eingeleitet. Bisher liegen den kriminalpolizeilichen Ermittlern noch keine konkreten Hinweise zum Täter und dessen Motivlage für die Brandstiftung vor. Eine Selbstentzündung des Feuers kann nach derzeitigem Stand der Ermittlungen jedoch ausgeschlossen werden. Maßnahmen zur Spurensicherung und weitere Ermittlungen sind veranlasst.

Kreispolizeibehörde Mettmann

 

 

 


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