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29.12.2007 01:00

Hambrücken

Baden-Württemberg

Über 130 Feuerwehrleute bei Großbrand im Einsatz

Über 130 Feuerwehrleute mit 24 Fahrzeugen waren bei einem Großbrand in der Nacht auf Samstag in Hambrücken im Einsatz.
Kurz vor 1 Uhr waren bei der Feuerwehrleitstelle in Karlsruhe die ersten Notrufe eingegangen. Anrufer meldeten ein Feuer in einer Schreinerei in der Industriestraße. Als die ersten Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr Hambrücken an der Einsatzstelle eintrafen, stand eine Lagerhalle bereits im Vollbrand. Zudem hatten die Flammen bereits auf eine unmittelbar angrenzende Lagerhalle einer weiteren Firma übergegriffen.

Aufgrund des starken Feuerscheins hatte Kommandant Klaus Scheuermann schon auf der Anfahrt weitere Kräfte aus Forst sowie die Drehleiter der Waghäuseler Abteilung Wiesental alarmieren lassen. Das Hauptaugenmerk der Feuerwehr galt zunächst dem Schutz der angrenzenden Gebäude. So konnte mit einer Riegelstellung eine Ausbreitung des Brandes auf die nur wenige Meter entfernte Schreinerei und auch innerhalb der zweiten Lagerhalle verhindert werden.

Weitaus schwieriger gestalteten sich jedoch die Löscharbeiten. Um überhaupt an den Brandherd zu gelangen, mussten mehrere Hallentore mit hydraulischen Spreizern gewaltsam geöffnet werden. Erst danach konnten Atemschutzträger in das Gebäude und dort gegen die Flammen vorgehen. Jedoch war es kaum möglich dem Feuer, das in Holzresten, Containern, leeren Farbbehältern und großen Mengen Verpackungsmaterial wütete, Herr zu werden. So mussten mehrere brennende Stapel mit Kartonage mühsam mit Hubwagen ins Freie gebracht und dort abgelöscht werden. Wertvolle Unterstützung kam dabei vom Gemeindebauhof, der dies mit einem Radlader unterstützte.

Trotz des massiven Einsatzes von bis zu sechs C- und drei B-Rohren gelang es nicht, das Feuer, das in den Holzabfällen und Trümmern weiterschwelte und immer wieder aufflackerte, vollständig zu löschen. Die Einsatzleitung entschied sich deshalb dafür, die Lagerhalle der Schreinerei mit Schaum zu fluten. Dennoch setzte sich die extrem starke Rauchentwicklung fort, weshalb die Anwohner vorsorglich mit Lautsprecher- und Rundfunkdurchsagen aufgefordert wurden, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Zudem wurden die angrenzenden Straßen gesperrt.

Nach und nach wurden mit Trennschleifern und Rettungssägen Teile der Blechfassade der Halle aufgeschnitten und mehrere Hochdrucklüfter zum Einsatz gebracht, um so die Löscharbeiten fortzusetzen und ein Abziehen des Rauches zu ermöglichen. An einen Innenangriff war aufgrund der starken Deformierung der tragenden Teile der Metallkonstruktion nicht mehr zu denken. Vorsorglich wurde hier auch ein Fachberater „Einsturz“ hinzugezogen.
Da hierfür eine erhebliche Zahl an Atemschutzträgern und –geräten erforderlich war, wurden nach und nach auch die Abteilung Weiher der Feuerwehr Ubstadt-Weiher und alle fünf Abteilungen der Feuerwehren Graben-Neudorf und Philippsburg nachalarmiert. Zudem brachte die Werkfeuerwehr des Forschungszentrums eine weitere Wärmebildkamera an die Einsatzstelle.
Durch die Fortsetzung des massiven Löschangriffes konnte der Brand und somit die Rauchentwicklung in den Morgenstunden endgültig in den Griff bekommen werden. Durch den Einsatz zweier Wasserwerfer, die mit Unterstützung von Wärmebildkameras dirigiert wurden, konnte dem Feuer der Garaus gemacht werden. Die Nachlöscharbeiten, für die der Brandschutt und die Trümmer weiter auseinander gezogen werden müssen, werden sich jedoch noch bis in den späten Nachmittag hinziehen.

Besonders belastend für die Einsatzkräfte war die Temperatur, die deutlich unter dem Nullpunkt lag. Immer wieder musste Streusalz gegen das gefrierende Löschwasser aufgebracht werden. Im nahe gelegenen Jugendzentrum konnten sie die Helfer aufwärmen. Außerdem wurden sie von der DRK-Bereitschaft Hambrücken mit heißen Getränken versorgt.

Die Einsatzleitung um Kommandant Scheuermann wurde von Bürgermeister Thomas Ackermann und dem stellvertretenden Kreisbrandmeister Karl-Heinz Würges unterstützt. Der Sachschaden dürfte sich auf wenige hunderttausend Euro beschränken. Der Rettungsdienst, der während der Löscharbeiten mit einem Rettungswagen vor Ort war, musste nicht eingreifen.


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