Straß (r) Ein Kellerbrand verursachte am Zweiten Weihnachtsfeiertag Aufregung im Altenpflegeheim Schloss Straß. Sechs Sankas, Hubschrauber, vier Notärzte und alle Feuerwehren aus dem Raum Neuburg rückten nach Straß aus. Der Brand war rasch gelöscht, zu Schaden kam niemand.
Ein Rauchmelder schrillte um 8.15 Uhr und löste bei der Polizeiinspektion Neuburg Brandalarm aus. Die Beamten schickten die Feuerwehren Straß, Leidling, Burgheim, Rennertshofen und Neuburg zum Einsatzort. Pflegekräfte hatten mittlerweile im Altbau des Heims den Rauch wahrgenommen und den Brandherd in der Kelleretage entdeckt: Dort brannten Ledersessel und die Einrichtung des sogenannten Raucherzimmers.
Feuerwehrleute aus Straß konnten – mit Atemschutz ausgerüstet - die Flammen rasch löschen. Die Helfer schlugen ein Kellerfenster ein und schafften dadurch einen Rauchabzug ins Freie. Dennoch zog Brandgeruch durch das Treppenhaus. Betreuerinnen hatten in der Zwischenzeit ihre Schützlinge aus dem geronto-psychiatrischen Bereich evakuiert und im (heuer eröffneten) Neubau untergebracht. Nach längerer Durchlüftung dürften alle betroffenen Räumlichkeiten wieder benutzbar sein.
Den Sachschaden im Raucherzimmer schätzten Polizeibeamte auf etwa 10 000 Euro. Vermutlich hatte ein unbekannter Raucher das Malheur ausgelöst, als er Aschenglut oder eine Zigarettenkippe auf einen der Ledersessel fallen ließ. Der Verantwortliche konnte gestern nicht ermittelt werden.
Die Tür des Raucherzimmers hatte standgehalten und verhindert, dass mehr Qualm ins Altenheim zog, so die Einschätzung von Kreisbrandrat Georg Martin. Er war ebenso wie Stiftungsdirektor Josef Bauer gestern vor Ort. Die beiden besprachen sofort weitere Brandschutzoptimierungen. Am 2. Januar sei ohnehin eine Begehung mit Feuerwehrkräften angesetzt gewesen. Ein Raucherzimmer sei sinnvoll, so Heimleiter Josef Bauer, "weil wir damit Kettenrauchern eine Möglichkeit geben, damit sie nicht heimlich auf ihren Zimmern rauchen". Schloss Straß gehört zur Stiftung Schweinspoint und ist mit knapp 120 Plätzen für betagte und behinderte Menschen die größte Pflegeeinrichtung im Landkreis.
