banner

15.10.2006 09:00

Hannover

Niedersachsen

Fliegerbomben entschärft

Nach umfangreichen Evakuierungsmaßnahmen, bei denen ca. 22.000 Menschen in den Stadtteilen Vahrenheide und Sahlkamp ihre Wohnungen verlassen mussten, konnten die dort gefundenen drei Fliegerbomben durch den Kampfmittelbeseitigungsdienst (KBD) entschärft werden.

Um 09:00 begannen die Einsatzkräfte mit der Evakuierung der betroffenen Stadteile. Die Bürger verhielten sich sehr diszipliniert und verließen zügig den Sperrbereich. Gleichzeitig begann der Transport von Kranken und Behinderten sowie die Evakuierung von zwei Alten- und Pflegeheimen. Viele Bewohner hatten sich selbst um eine Aufenthaltsmöglichkeit gekümmert, die Sammelstelle Herschelschule nutzten 585 und die Emmich-Cambrai-Kaserne 281 Personen. In der Kaserne wurden vorwiegend behinderte oder pflegebedürftige Personen betreut, darunter 51 liegende Patienten.

Um 13:30 Uhr konnte dann „Sicherheit“ gemeldet werden, alle Bewohner hatten den erforderlichen Sicherheitsbereich um die Fundstellen verlassen. Der Kampfmittelbeseitigungsdienst (KBD) Niedersachsen begann, die in drei bzw. sechs Meter Tiefe liegenden Bomben freizulegen. Diese Arbeiten mussten allerdings dreimal unterbrochen werden, da immer wieder Personen im Sperrbereich auftauchten, die offensichtlich Ihre Wohnungen nicht verlassen hatten, obwohl die Polizei bei Ihnen geklingelt hatte und nun heraus kamen. Hierdurch verzögerten sich die notwendigen Arbeiten erheblich.

Als die Bomben schließlich freigelegt waren, stellte es sich heraus, dass es sich bei Bombe im Pinocchioweg um einen so genannten „Zerscheller“ handelte, eine Bombe, die bereits beim Aufschlagen zerplatzt war, von ihr ging keine Gefahr mehr aus. Die anderen waren 10–Zentner Bomben mit Säurezündern. Beide konnten an den Fundstellen entschärft werden. Um 15:51 Uhr war die Gefahr beseitigt!

Alle Sicherheitsmaßnahmen wurden danach sofort aufgehoben und die Bewohner konnten in Ihre Wohnungen zurückkehren.

Bei dieser Bombenräumung und den damit verbundenen Evakuierungsmaßnahmen waren rund 900 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Polizei, Bundeswehr, DRK, JUH, MHD, ASB und üstra eingesetzt.

Das gemeinsame Bürgertelefon von Polizei und Feuerwehr war mit mehr als 2000 Anrufen am allein am Sonntag stark frequentiert, viel Bürger nutzten diese Möglichkeit um sich zu informieren.

Keine wesentlichen Probleme gab es bei der Evakuierung. „Die Bewohner verhielten sich bis auf wenige Ausnahmen sehr diszipliniert“, so die gemeinsame Einsschätzung der Einsatzleiter von Polizei und Feuerwehr.

Die Zusammenarbeit aller beteiligten Organisationen verlief reibungslos. Voraussichtlich gegen 19:00 Uhr ist dieser Einsatz und die damit verbundene größte Evakuierungsmaßnahme der Nachkriegsgeschichte in Hannover, beendet.


Weitere Berichte Links) zu diesem Einsatz hinzufügen

banner


zurück zur Einsatzliste der Einsatzberichte auf www.FEUERWEHR.de


© 1996-2019 www.FEUERWEHR.de, Dipl.-Ing.(FH) Jürgen Mayer