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02.03.2022 11:30

Forst Karlsruhe

Baden-Württemberg

Austritt von Schwefelsäure in Schulschwimmbad

Die Freiwillige Feuerwehr Forst sowie der Gefahrgutzug Karlsruhe Land Nord wurden am Mittwochvormittag gegen 11:10 Uhr mit dem Alarmstichwort „TH Chemie – Gefahrgutzugeinsatz“ von der Integrierten Leitstelle in Karlsruhe in die Sudentenstraße zur dortigen Schwimmhalle der Lußhardtschule alarmiert.

Das dortige Lagebild ergab, dass im Untergeschoss des Schwimmbades in den Technikräumen Schwefelsäure aus einem defekten Schlauch ausgetreten war. Nachdem dies vom Hausmeister in den Vormittagsstunden bemerkt wurde, schaltete dieser sofort sämtliche Pumpen aus und wischte unter Zugabe von Wasser die ausgelaufene Flüssigkeit in einen Ablauf. Aufgrund einer chemischen Reaktion und dem entstandenen beißenden Geruch verließ der Hausmeister dann jedoch sicherheitshalber das Gebäude.

Nachdem die ersten Einsatzkräfte des Gefahrgutzuges die Einsatzstelle in Forst erreichten, wurden diese durch den Einsatzleiter der Feuerwehr Forst sowie durch den Hausmeister in die Lage eingewiesen. Aufgrund dieser Schilderungen entschloss man sich einen Trupp unter CSA (einem Chemikalienschutzanzug) zur weiteren Lagesondierung in das Untergeschoss des Schwimmbades zu schicken. Hier wurde festgestellt, dass zirka 8 bis 10 Liter Schwefelsäure durch eine Leckage an einem Schlauch ausgetreten waren.

Dieses war mit Wasser gemischt und erstreckte sich dadurch auf zirka 15 Quadratmeter in der das Gemisch etwa 2 Zentimeter hoch stand. Die restlichen Schläuche und Kanister waren unbeschädigt, sodass keine anderen Flüssigkeiten ausgetreten waren. Nach und nach trafen weitere Fahrzeuge des Gefahrgutzuges sowie zwei Fachberater Chemie an der Einsatzstelle ein.

Der Hausmeister kam unterdessen mit dem Rettungsdienst aufgrund Atemwegsreizungen vorsorglich in eine Klinik.

Zusammen mit den Fachberatern wurden am Einsatzleitwagen des Gefahrgutzuges die einzelnen möglichen Maßnahmen durchgesprochen und man entschied sich das Gemisch aus Schwefelsäure und Wasser mit Chemikalienbinder abzustreuen um es anschließend in einen Behälter abfüllen zu können. Währenddessen wurde im Außenbereich die Dekontaminationsstelle (kurz: Dekon-Platz) aufgebaut, um die unter CSA eingesetzten Kräfte im Anschluss an ihre Tätigkeiten dekontaminieren zu können.

Die Freiwillige Feuerwehr Forst war unter der Leitung des Kommandanten Mario Heinzmann mit 4 Fahrzeugen und rund 15 Einsatzkräften im Einsatz. Er informierte telefonisch auch den Forster Bürgermeister Bernd Killinger über das Einsatzgeschehen. Ein Vertreter der Gemeinde kam ebenfalls zur Einsatzstelle.

Der Gefahrgutzug Karlsruhe Land Nord war mit 11 Fahrzeugen aus Kraichtal, Bretten, Oberderdingen und Karlsdorf-Neuthard unter der Leitung des Gefahrgutzugführers Thomas Mikisek mit rund 60 Einsatzkräften rund drei Stunden im Einsatz. Die Fachberater Chemie waren aus Stutensee und Karlsdorf-Neuthard zur Einsatzstelle gekommen.

Der Rettungsdienst war mit zwei Rettungswägen sowie einem Rettungshubschrauber unter der organisatorischen Leitung von Max Gay vor Ort.

Zur Absicherung der Einsatzkräfte verblieb der Rettungsdienst bis zum Einsatzende an der Einsatzstelle. Die Polizei war vier Beamten und zwei Streifenwagen im Einsatz. Im Verlauf des Einsatzes kamen noch Beamte der Kriminalpolizei hinzu. Diese übernahmen die weiteren Ermittlungen.

Feuerwehr Forst


Am Mittwochvormittag, gegen 11.30 Uhr, kam es im Keller der Schwimmhalle in der Sudetenstraße in Forst zu einem Gefahrgutunfall. Aus bislang ungeklärter Ursache platzte der Schlauch der Dosieranlage und es kam zum Austritt von etwa zehn Liter Schwefelsäure. Der vor Ort befindliche Hausmeister verletzte sich beim Versuch den Gefahrenstoff mit Wasser zu beseitigen leicht durch eingeatmete Gase. Er musste von hinzugerufenen Rettungskräfte vorsorglich in ein Krankenhaus gebracht werden. Die Feuerwehr Forst war mit einem Löschzug in Zusammenarbeit mit einem Gefahrgutzug und einem Gefahrgutberater zum Binden des ausgelaufenen Stoffes und zur Beseitigung dessen angerückt. Außerdem wurde das Amt für Umwelt und Arbeitsschutz beim Landratsamt Karlsruhe verständigt.

Polizeipräsidium Karlsruhe


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