20.07.2022 14:40

Iserlohn Mettmann

Nordrhein-Westfalen

Waldbrand am Hegenscheid

Seit gestern Nachmittag brennt der Wald am Hegenscheid. Gegen 14.40 Uhr entdeckten Passanten Rauchschwaden auf der Altenaer Seite der Höhe zwischen Altena und Iserlohn. Zwischenzeitlich war das Feuer unter Kontrolle, die Löscharbeiten gehen allerdings weiter. Auffrischende Winde erschweren die Löscharbeiten und fachen das Feuer erneut an. Betroffen ist eine Fläche von rund zehn Hektar - das entspricht der Größe von 10 bis 15 Fußballfeldern. Die Feuerwehr Iserlohn wurde um 15.06 Uhr zum Einsatzort gerufen. Ihre Aufgabe war es unter anderem etwa 30 Bewohner der Häuser an der Hegenscheider Straße in der Nähe des Flugplatzes zu evakuieren und eine Riegelstellung zwischen dem Waldbrand und den Häusern zu errichten, damit diese wirkungsvoll geschützt werden konnten. Die gegenseitige Hilfe der Bewohner ist dabei laut Feuerwehr lobend zu erwähnen: sie halfen sich zum Beispiel dabei, Tiere aus den Stallungen zu retten und diese mit ihren Fahrzeugen anderswo unterzubringen. Auch die Landwirte aus dem Iserlohner Norden unterstützten vorbildlich mit einem Grubber und Güllefässern, die zu Wassertransportern umfunktioniert wurden. Der Stadtbetrieb Iserlohn Hemer (SIH) war ebenfalls im Einsatz und unterstützte mit Wassertanks. Der einsetzende Regen am Abend nahm den Flammen zum Glück Energie und befeuchtete die angrenzenden Wiesen, so dass sich das Feuer ab etwa 20.45 Uhr nicht weiter ausbreitete. Die evakuierten Bewohner konnten gegen 23 Uhr wieder zurück in ihre Häuser. Die Stadt Iserlohn hatte eine Koordinierungsgruppe des SAE zusammengerufen und den Brand sowie das Einsatzgeschehen im Blick. Der stellvertretende Leiter der Iserlohner Feuerwehr, Klaus Knust, war Einsatzleiter vor Ort. Außerdem war das Ordnungsamt über eine eventuelle Unterbringung der evakuierten Bewohner am Hegenscheid informiert. Da die Betroffenen aber untereinander gut vernetzt sind, organisierten sie sich selbst. Bürgermeister Michael Joithe wurde bis in den späten Abend hinein über die Entwicklung informiert und machte sich am Morgen vor Ort ein eigenes Bild der Lage.

Update:

Am Mittwoch, um 15:06 Uhr, rückte die Feuerwehr Iserlohn zum Flugplatz Hegenscheid aus. Die Feuerwehr aus Altena forderte Unterstützung an, da es im Stadtgrenzbereich Altena zu Iserlohn zu einem Waldbrand gekommen war. Das Feuer brach in einem tiefgelegenen Teil eines Steilhanges aus und fraß sich schnell über einen angrenzenden Hang hoch. Der extrem trockene Boden sowie die Hanglage als auch das Gefälle von zum Teil 15-25 Grad stellten die Einsatzkräfte vor eine große Aufgabe. Zudem lagen zum Zeitpunkt der Alarmierung noch 32 Grad Außentemperatur vor. Das Feuer bekam im wahrsten Sinne des Wortes auch noch Rückenwind was dazu führte, dass im Laufe des Einsatzes Riegelstellungen aufgebaut werden mussten, um mehrere Gebäude nahe der Hegenscheider Straße verteidigen zu können. Nach der ersten Lageerkundung und Luftaufnahmen mittels einer Drohne, nahm die Feuerwehr Iserlohn eine Riegelstellung vor und baute eine mehrfache Wasserversorgung rund um den betreffenden Wohnraum auf. Aus insgesamt vier Wasserentnahmestellen konnte Wasser bezogen werden. Eine Wasserversorgung ist aus dem Grüner Tal aufgebaut worden. Alleine diese Strecke der Wasserversorgung umfasste mehr als vier Kilometer Schlauchleitung. Eine weitere befand sich direkt an der Hegenscheider Straße in Form von einem Hochbehälter. Zu guter letzt konnte die Feuerwehr aus zwei nahe gelegenen Löschwasserteichen auf insgesamt 400.000 Liter Wasser zurückgreifen. Hierzu wurde ein Pendelverkehr eingerichtet. Auf Iserlohner Stadtgebiet wurden ca. acht Kilometer Schauchleitung verlegt. Da eine Eskalation der Lage im oberen Bereich des Brandes zu der betreffenden Zeit nicht ausgeschlossen werden konnte, wurden die Bewohner aufgefordert, ihre Häuser zu verlassen. Die Feuerwehr Altena forderte bereits zur Anfangszeit Hubschrauber der Polizei an. Mit zwei Hubschraubern flogen die Kollegen der Polizei mit sogenannten "Bambi Buckets", vier Stunden in einem sechs Minuten Rhythmus das Schadenfeuer ab. Die Wasseraufnahme erfolgte in der Lenne und Fühlbeckentalsperre. Mit jedem Flug konnten etwa 800 Liter Wasser auf die Schadenstelle abgegeben werden. Am Abend jedoch entspannte sich die Lage. Zum einen hatte der Wind nachgelassen, die Temperatur nahm stetig ab und kleinere Regenschauer führten zu der Entscheidung, dass die Bewohner zurück in ihre Häuser konnten. Da wir als Pressestelle der Berufsfeuerwehr Iserlohn nicht mehr von der Feuerwehr Iserlohn sprechen möchten, sondern von der "Feuerwehr" hat den Grund, dass aus dem gesamten Märkischen Kreis Einsatzkräfte vor Ort waren. Auch wenn es in der Nacht zu Donnerstag noch einmal regnete kühlte es den Waldboden nur gering ab. Eine Brandbekämpfung zur Nachtzeit ist unter diesen topografischen Umständen Lebensgefährlich und man musste den Donnerstagmorgen abwarten. Der Kräfteansatz wurde in der Nacht reduziert um möglichst am nächsten Morgen auf zum Teil ausgeruhtem Personal zurückgreifen zu können, falls die Lage sich nachfolgend zum negativen ändert. Am Morgen des Donnerstags nahm der Wind deutlich zu und führte zu einer Nachforderung von Kräften. Um auf die Windsituation und um auf das schnellere Brandverhalten adäquat reagieren zu können, wurden abermals mehrere C-Rohre und Wasserwerfer in Betrieb genommen. Eine weitere Brandausbreitung konnte die Feuerwehr vermeiden und führte dazu, dass am späten Nachmittag des Donnerstags, das Feuer unter Kontrolle war. Der zur Mittagszeit einsetzende Regen war für den Löscherfolg keineswegs hinderlich. Die Nachlöscharbeiten könnten durchaus noch die ganze Nacht andauern. Da ca. 14 Hektar Waldgebiet betroffen sind, verbleiben zwei Löschgruppen bis Freitagmorgen als Brandwache vor Ort. Es waren zur Spitzenzeit ca. 350 Einsatzkräfte vor Ort im Einsatz. Nachfolgend waren insgesamt ca. 500 Einsatzkräfte involviert. Der Bezirksbrandmeister Uwe Wiedenbeck aus dem Regierungsbezirk Arnsberg unterstütze die Führung vor Ort. Ebenfalls waren die Kreisbrandmeister Michael Kling und dessen Stellvertreter Karsten Runte als Führungsunterstützung an der Einsatzstelle vor Ort. Ein Dank an dieser Stelle. Ein Bild über die Einsatzlage vor Ort verschaffte sich auch der Bürgermeister der Stadt Iserlohn Michael Joithe. Ebenfalls möchten wir als Feuerwehr Iserlohn und Feuerwehr des gesamten Märkischen Kreises den ortsansässigen Anwohnern für ihr Unterstützung danken. Ihre Mithilfe und ihr Verständnis, die Fürsorge als auch dessen Organisation Untereinander machte einen schnelleren Einsatzerfolg möglich. Die Verpflegung durch das Deutsche Rote Kreuz, Marktkauf Nowak, Bürger helfen Bürgern als auch Anwohnern rund um den Hegenscheid wurde den Einsatzkräften bereitgestellt. Dem Betreiber des Flugplatzes Hegenscheid gilt ebenfalls der Dank. Dieser stellte den Einsatzkräften das Gelände und dessen Räumlichkeiten nahezu uneingeschränkt zur Verfügung. Ein weiteres Danke gilt es auszusprechen für all die Landwirte die mit Mannschaft und Gerät Wasser und/oder Behältnisse zur Einsatzstelle befördert und gepumpt haben. Weitere Kräfte an der Einsatzstelle waren: Polizei des Märkischen Kreises Bereitschaftspolizei Dortmund und Bochum Hubschrauber der Polizei Technische Hilfswerk (zur Ausleuchtung) Ressortleiter 3 der Stadt Iserlohn Stadtwerke Iserlohn

Feuerwehr Iserlohn


Gegen 14.40 Uhr entdeckten Passanten Rauchschwaden auf der Altenaer Seite der Höhe zwischen Altena und Iserlohn. Die Feuerwehren aus beiden Städten sind im Einsatz. Die Polizei unterstützt die Löscharbeiten mit mehreren Hubschraubern zur Beobachtung und zu Löscharbeiten. Zwei Polizei-Hubschrauber holen mit Hilfe von Bambi-Buckets Wasser aus der Lenne und werfen es über den schwer zugänglichen Brandstellen am Hegenscheider Steilhang ab. Außerdem ist ein Wasserwerfer der Bereitschaftspolizei Bochum unterwegs. Die Zufahrtsstraßen zum Hegenscheid und zum Wixberg sind von beiden Seiten jeweils im Tal gesperrt. Die Zufahrten sollten unbedingt frei gehalten werden für die Einsatzfahrzeuge. Auch der Luftraum über Altena ist gesperrt. Weitere Kräfte der Polizei aus umliegenden Polizeibehörden übernehmen Absperrungsmaßnahmen und Lotsendienste. Das Feuer zieht bergwärts in Richtung bewohnter Gebiete am Hegenscheid, weshalb dort Anwohner ihre Häuser verlassen mussten.

Nachtrag zur Meldung "Der Wald am Hegenscheid brennt" vom 20.7.22/ 17.49 Uhr

Der Löscheinsatz auf der Höhe zwischen Altena und Iserlohn läuft weiter. Begünstigt durch den Regen und abflauende Winde hat das Feuer an Dynamik verloren. Luftaufnahmen zeigen eine Reihe von Brandstellen und Glutnestern in dem nur sehr schwer zu erreichenden Gelände. Die Straßen über die Höhenlage zwischen dem Flugplatz Altena-Hegenscheid und der Ortschaft Wixberg bleiben gesperrt, um den Lösch- und Rettungskräften eine freie Zufahrt zu ermöglichen. Von einem Polizei-Hubschrauber aus wird die betroffene Fläche (schätzungsweise 10 Hektar) beobachtet. Ein Wasserwerfer der Polizei nimmt erneut Aufstellung am Flugplatz. Im Moment besteht keine akute Gefahr für Wohnhäuser. Die Kripo hat die Ermittlungen aufgenommen. Eine fahrlässige Brandstiftung ist nicht auszuschließen.

Kreispolizeibehörde Märkischer Kreis


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