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04.12.2008 23:39

Laboe Hafen Baltic Bay

Schleswig-Holstein

Seeunfall mit tödlich verletzter Person - Schlauchboot schwer verunglückt

Am Donnerstagabend den 04. Dezember 2008 gegen 23:39 Uhr wurde die Feuerwehr Laboe von der Leitstelle Mitte zu einem Einsatz mit Unklarer Lage (Unklarer Bewusstlosigkeit) zur Unterstützung des Rettungsdienstes (Ausleuchten einer Einsatzstelle) alarmiert. Hierzu wurde die kleine Melderschleife ausgelöst. Beim Eintreffen an der Einsatzstelle (Hafen Baltic Bay) wurde von den zuerst eingetroffenen Einsatzkräften erst mal versucht ein Lagebild zu bekommen, da die Zeitgleich eingetroffen Rettungsdienstkräfte mit Rettungswagen und Notarztfahrzeug sowie die Polizei auch keinen Informationen hatten. Die Einsatzführung der Feuerwehr führte eine sofortige Lageerkundung im Bereich der Hafenanlagen (Außensteg an der Steinmole) durch. Gleichzeitig wurde von der Feuerwehr über Seefunkgerät mit den Einsatzkräften der DGzRS, Wasserschutzpolizei und Zoll auf dem Wasser Verbindung aufgenommen. Nach Erkundung und Absuchen mit Suchscheinwerfern der Steinmole wurde auf einer Steinmole ein Speedschlauchboot gesichtet.

Versuche mit dem in Laboe stationierten Seenotrettungsboot "Bottsand" der DGzRS an die Steinmole heran zufahren, scheiterten wegen der Felsen im Wasser. Daraufhin begab sich ein Rettungsmann der DGzRS in einem Überlebensanzug ins Wasser und schwamm zu dem auf der Mole liegenden Havaristen. Von einem  Steg aus konnte der Einsatzleiter der Feuerwehr Kontakt zu einem der verletzten Personen aufnehmen und feststellen das sich drei Personen an Bord befanden, von denen einer beim Aufprall von Bord auf die Steinmole geschleudert worden war und dann ins Wasser gestürzt war, jedoch ansprechbar war. Eine weitere Person befand sich noch im Boot und hatte eine Kopfverletzung und die dritte Person lag bewusstlos im Schlauchboot. Die Erstversorgung der verletzten Personen wurde durch den Rettungsmann der DGzRS durchgeführt. Während dieser Lageentwicklung wurde durch die Einsatzleitung der Feuerwehr die Nachalarmierung der ganzen Feuerwehr Laboe sowie zwei weiterer Rettungswagen eingeleitet. Der Einsatz habe sich schwierig gestaltet, weil weder die beteiligten Boote von Polizei, Zoll oder Seenotrettungskreuzer an dem Wellenbrecher festmachen konnten. Darauf wurde von der Feuerwache ein Schlauchboot und Schwimmwesten zugeführt. Auf Weisung der Feuerwehr wurde vom Zollboot "Rendsburg" eine Rettungsinsel zu Wasser gelassen, mit deren Hilfe die Rettungskräfte der Feuerwehr zu der Steinmole gelangten konnten. Als diese dann bei dem havarierten Boot eintrafen, wurde die bewusstlose Person mit Hilfe einer Schleifkorbtrage aus dem Boot und von der Steinmole in die Rettungsinsel transportiert und zu einem Schwimmsteg gebracht und an den Notarzt übergeben.

Leider konnte der Notarzt nur noch den tot der Person feststellen. Die beiden verletzten Personen wurden von der "Bottsand" übernommen und im Hafen an den Rettungsdienst übergeben. Während dieser Maßnahmen wurde die Einsatzstelle auf dem Hafenparkplatz mit der Drehleiter, vom Schwimmsteg wurde die Unfallstelle mittels Stromerzeuger und Lichtmast ausgeleuchtet. Nach dem Rückbau wurde nach einer Endbesprechung aller beteiligten Rettungseinheiten von der Einsatzleitung entlassen und die Einsatzstelle an die Polizei übergeben. Bei der Nachbesprechung mit allen Feuerwehreinsatzkräften in der Feuerwache wurde für die Betreuung von Geschädigten und Betroffenen die Notfallseelsorge für einen Feuerwehrkameraden aufgrund der vorgefundenen Situation an der Einsatzstelle angefordert.

Laut einer Meldung der Wasserschutzpolizei befuhr das Schlauchboot mit hoher Geschwindigkeit aus der Kieler Hörn (Innenstadt) kommend die Kieler Förde in Richtung Laboe. An Bord befanden sich 3 Personen im Alter zwischen 41 und 51 Jahren. Gegen 23:00 Uhr ist das Boot auf einen Wellenbrecher vor Laboe aufgeprallt. Dabei wurde der 49 jährige Bootseigner aus dem Boot geschleudert und tödlich verletzt. Die beiden anderen Insassen erlitten schwere Verletzungen und wurden in Krankenhäuser eingeliefert. Ob überhöhte Geschwindigkeit und/oder Alkohol die Ursache für den Unfall ist kann noch nicht gesagt werden. Es wurde die Entnahme von Blutproben angeordnet.

Insgesamt war die Feuerwehr mit ELW 1, LF 8/6, DLK 23-12, LF 16/16, GW-L1, MZF und 31 Einsatzkräften, der Rettungsdienst mit drei Rettungswagen und einem Notarzteinsatzfahrzeug, das Seenotretpressewart@ff-laboe.detungsboot "Bottsand" der DGzRS, Wasserschutzpolizei und Zoll mit jeweils einem Boot, Kriminalpolizei und Notfallseelsorger an dem Einsatz beteiligt.


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