13.04.2023 02:45

Gernsbach Reichental Rastatt

Baden-Württemberg

Gebäudebrand

Beim Brand und bei den Löscharbeiten, der als Wohnhaus genutzten ehemaligen Gaststätte, wurden nach derzeitigen Erkenntnissen drei Bewohner und eine Polizeibeamtin verletzt. Sie mussten zur Behandlung in umliegende Kliniken gebracht werden. Insgesamt waren über 100 Einsatzkräfte von Feuerwehr, DRK, THW und Polizei im Einsatz. Das Feuer ist zwischenzeitlich unter Kontrolle. Derzeit werden noch drei Personen vermisst. Das Gebäude kann aktuell durch die Rettungskräfte allerdings nicht betreten werden. Die Lösch- und Rettungsarbeiten der Feuerwehr Gernsbach und der umliegenden Wehren dauern an. Mitarbeiter der Stadt Gernsbach und Mitglieder des Deutschen Roten Kreuzes betreuen derzeit 13 evakuierte Bewohner des Anwesens. Zur Brandursache können momentan noch keine Angaben gemacht werden. Die polizeilichen Ermittlungen dauern an.

Ursprungsmeldung vom 13.04.2023, 04:57 Uhr: Gegen 2:45 Uhr wurde in der Straße Süßer Winkel ein Gebäudebrand gemeldet. Beim Eintreffen der Einsatzkräfte stand das Haus im Vollbrand. Durch die Feuerwehr wird der Brand derzeit bekämpft und es konnten mehrere Bewohner gerettet werden. Der Brandort ist großräumig abgesperrt. Die Löscharbeiten dauern an. Derzeit ist unklar ob sich noch weitere Personen im Haus befinden.

Update:

Die Löscharbeiten der Feuerwehr konnten in den Vormittagsstunden abgeschlossen werden. Das ehemalige Hotel im Ortskern von Reichental wurde nach polizeilichen Erkenntnissen von privater Seite vor allem an osteuropäische Arbeiterfamilien und Einzelpersonen vermietet. Zur Brandzeit dürften sich nach bisherigen Erkenntnissen mindestens 16 Personen im Gebäude aufgehalten haben. Im Laufe des Tages konnte ermittelt werden, dass sich im Dachgeschoss des völlig zerstörten Gebäudes zur Brandzeit mindestens sechs Personen aufgehalten haben sollen.

Drei Personen im Alter von 17, 14 und einem Jahr konnten vor den Flammen noch auf das Dach des Anwesens flüchten und dort von den schnell am Brandort eintreffenden Kräften der Feuerwehr unter Mithilfe von Anwohnern gerettet werden.

Drei Kinder im Alter von 4, 8 und 14 Jahren blieben nach Abschluss der unter schwierigsten Bedingungen durchgeführten Evakuierungs- und Rettungsmaßnahmen vermisst. Während der Rettungsmaßnahmen war unklar, ob sich die Vermissten im Haus aufgehalten oder sich anderweitig entfernt haben.

Das Gebäude ist akut einsturzgefährdet und kann nicht betreten werden. Durch Höhenrettungskräfte der Feuerwehr konnten zwischenzeitlich die Leichen von drei Personen gefunden werden. Ob es sich hierbei um die bislang vermissten Kinder handelt wird aktuell unter Hinzuziehung von Sachverständigen der Rechtsmedizin geklärt.

Ob sich noch weitere Leichen im Haus befinden ist Gegenstand der weiteren Suchmaßnahmen. Die Beamten des Kriminalkommissariats Rastatt des Polizeipräsidiums Offenburg haben im Auftrag der Staatsanwaltschaft Baden-Baden die Ermittlungen übernommen. Im Rahmen dieser Ermittlungen werden die Bewohner des Anwesens, Nachbarn und mögliche weitere Zeugen vernommen. Der Brandort wurde auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Baden-Baden beschlagnahmt. Die Ermittlungen zur möglichen Brandursache unter Hinzuziehung eines Brandsachverständigen dauern weiter an.

Die Betroffenheit aller am Einsatz beteiligten Einsatzkräfte, Behörden und Organisationen ist mit Blick auf die schweren Folgen hoch. Bewohner und Angehörige werden durch das Notfallkrisenteam betreut.

Update:

Nachdem am Donnerstagnachmittag drei Leichen in einem abgebrannten ehemaligen Hotel geborgen werden konnten, gehen die Ermittlungen zur Brandursache und die Identifizierung der aufgefundenen Toten weiter. In der Nacht zum Freitag wurden an der Brandstelle umfangreiche Gebäudesicherungsmaßnahmen durch Mitarbeiter des Technischen Hilfswerks durchgeführt, sodass die Spezialisten der Kriminaltechnik des Polizeipräsidiums Offenburg und des Landeskriminalamtes den Brandort am Freitag betreten konnten. Bislang konnten im Brandobjekt keine weiteren Personen aufgefunden werden. Auch sind der Polizei keine weiteren Vermissten bekannt. Darüber hinaus erfolgte durch Kräfte der Feuerwehr eine Brandwache, um einen weiteren Brandausbruch durch mögliche unentdeckte Glutnester auszuschließen.

Mittlerweile wurde bekannt, dass zwei im Haus wohnhafte Familien am Abend zunächst zusammen gefeiert hatten, sich in der Folge aber Unstimmigkeiten ergaben. Die Streitigkeiten zwischen einem Mann und zwei Frauen wurden zu später Stunde auch auf der Straße weiter ausgetragen, weshalb sich ein Anwohner über Lärm in der Nähe eines Brunnens beschwerte und kurz nach 2:30 Uhr die Polizei informierte. Nachdem zwei Polizeistreifen gegen 2:45 Uhr in Reichental eingetroffen waren, stand das Gebäude bereits in Flammen und die Beamten unterstützen dabei die anderen Helfer bei den Evakuierungsmaßnahmen der Bewohner. Drei Bewohner standen auf dem Dach, andere versuchten sich mit einem abgeschnittenen Kabel ins Freie abzuseilen. Insgesamt konnten 16 Personen gerettet werden. Bei dem Großeinsatz der Feuerwehr und den Rettungsmaßnahmen wurden drei Bewohner sowie eine Polizeibeamtin leicht verletzt und in umliegende Kliniken eingeliefert. Alle Verletzten konnten noch am Donnerstag die Krankenhäuser wieder verlassen.

Die Suche nach den drei Vermissten außerhalb des Brandobjekts ergab keinerlei Hinweise auf deren Aufenthaltsort. Bekannt war lediglich, dass drei Kinder im Alter von vier, acht und 14 Jahren mit ihrer Familie im Dachgeschoß des Hauses untergebracht waren. Am Nachmittag wurden insgesamt drei bis zur Unkenntlichkeit verbrannte Leichen von den Einsatzkräften der Höhenrettung der Feuerwehr aus dem einsturzgefährdeten Gebäude geborgen. Im Rahmen einer durch die Staatsanwaltschaft Baden-Baden beantragten Obduktion sollen die Identifizierung und gegebenenfalls auch Hinweise zur Todesursache der aufgefundenen Leichen erlangt werden. Diese befinden sich zwischenzeitlich im Institut der Rechtsmedizin der Universität Heidelberg. Die Ermittler sind aktuell dabei, Zeugen zu finden und zu vernehmen, nämlich solche, die ständig in dem ehemaligen Hotel wohnten, aber auch verschiedene Besucher, die in der Nacht zum Donnerstag dort übernachtet hatten. Ob es zwischen der gemeldeten Streitigkeit und dem Brandausbruch einen Zusammenhang gibt, ist derzeit ebenso unklar wie die Brandursache selbst.

Die Ermittlungen zur Brandentstehung laufen daher nach wie vor in alle Richtungen und die Ermittler suchen nach Augenzeugen der Auseinandersetzung beim Brunnen. Insbesondere wären vorhandene Bildaufnahmen der Situation hilfreich, um möglicherweise weitere Erkenntnisse erlangen zu können.

Polizeipräsidium Offenburg

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