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15.04.2023 01:30

Tostedt Harburg

Bremen

Kindertrecker und Eier auf Lokomotive geworfen: Lokführer unter Schock

Unbekannte Täter haben einen Spielzeugtrettrecker und einen Eierkarton von einer Straßenbrücke auf einen durchfahrenden Güterzug geworfen. Der Lokführer vermutete zunächst, dass eine Person auf die Lok gesprungen sei. Er leitete eine Schnellbremsung ein und erlitt einen Schock.

Der gefährliche Eingriff in den Bahnverkehr ereignete sich in der Nacht zum Sonnabend um 01:30 Uhr. Der Güterzug 76171 war mit 100 km/h auf der Fahrt von Hamburg Richtung Bremen. Unterhalb der Straßenbrücke der Schulstraße wurde der Stromabnehmer der Lokomotive von zunächst unbekannten Gegenständen getroffen. Es gab einen lauten Knall und einen Kurzschluss, als der Stromabnehmer den Kontakt zur Oberleitung verlor. Gleichzeitig überzog eine unbekannte Substanz die Frontscheiben.

Als der Güterzug stromlos rollte, vermutete der 35-jährige Lokführer, dass eine Person von der Brücke auf den Stromabnehmer der Lokomotive gesprungen sei. Er leitete eine Schnellbremsung ein und kam 800 Meter weiter hinter der Niedersachsenstraßenbrücke zum Stehen. Die Strecke wurde gesperrt. 30 Einsatzkräfte der Feuerwehren Tostedt und Hollenstedt waren im Einsatz, um die Strecke nach einer verletzten oder verstorbenen Person abzusuchen. Schließlich wurden die zerstörten Reste eines grünen Trettreckers und ein Eierkarton sichergestellt. Die Eier hatten die Frontscheiben überzogen und gleichzeitig die Sicht behindert. Der braune Eierkarton könnte bei einer Selbstentnahmestation gekauft worden sein und trägt die Aufschrift, den Karton wieder zurückzubringen.

Wegen der Streckensperrung verspäteten sich 20 Züge. Die Strecke wurde um 03:10 Uhr wieder freigegeben. Der Güterzug konnte mit dem anderen Stromabnehmer weiterfahren, nachdem ein Lokführer den unter Schock stehenden Kollegen abgelöst hatte. Die Schadenshöhe ist noch unklar.

Die Fahndung nach dauert an. Auch Hinweisen auf einen zirka 30-jährigen Mann wird nachgegangen, der zur Nachtzeit in der Nähe der Brücke aufgefallen war, weil er barfuß unterwegs war. Er soll lange, dunkle Haare tragen und mit einem weißen Shirt bekleidet gewesen sein. Es ist aber unklar, ob er etwas mit dem gefährlichen Eingriff in den Bahnverkehr zu tun haben könnte.

Bundespolizeiinspektion Bremen


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