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02.05.2023 22:38

Pforzheim

Baden-Württemberg

Brand in Zentraler Notaufnahme fordert ein Todesopfer

Die Feuerwehr Pforzheim wurde am 2. Mai um 22:37 Uhr über die automatische Brandmeldeanlage des Klinikums alarmiert. Noch während der Anfahrt des Löschzugs wurde die Integrierte Leitstelle vom Klinikum über eine Verrauchung der Notaufnahme informiert. Daraufhin wurden weitere Kräfte nachalarmiert. Beim Eintreffen der Berufsfeuerwehr befand sich noch eine Person im stark verrauchten Bereich der Notaufnahme, alle anderen Personen waren bereits vom Krankenhauspersonal in Sicherheit gebracht worden.

Trotz der unverzüglich eingeleiteten Suche konnte die Person nur noch tot aufgefunden werden. Bereits 14 Minuten nach dem Eintreffen war der Brand unter Kontrolle und kurze Zeit später gelöscht. 

Da es in den direkt angrenzenden Bereichen zu einer nicht vermeidbaren Rauchausbreitung kam, wurden Lüftungsmaßnaahmen durch die Feuerwehr eingeleitet. Aufgrund der hohen Temperaturen lösten einzelne Sprinkler aus. Das auslaufende Wasser wurde von der Feuerwehr aufgenommen. Der Feuerwehrbus diente vorübergehend als Aufenthaltsraum für Patienten aus weiter entfernten Klinikgebäuden , die wegen des Brandgeruchs selbstständig ins Freie gegangen sind. Die Krankenhausmitarbeiter, die bei der Räumung dem Brandrauch ausgesetzt waren, wurden vorsorglich vom Rettungsdienst untersucht. Eine weitergehende Behandlung war nicht erforderlich.

Der Feuerwehreinsatz dauerte bis 01:50 Uhr. Eingesetzt waren 45 Kräfte der Berufsfeuerwehr und der freiwilligen Abteilungen Haidach, Eutingen, Dillweißenstein, Brötzingen-Weststadt und Büchenbronn sowie weitere Kräfte des Rettungsdienstes und der Polizei. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen.

Feuerwehr Pforzheim


Eine männliche Person ist bei einem Brand in der Zentralen Notaufnahme in einem Pforzheimer Krankenhaus ums Leben gekommen. Um 22:38 Uhr wurde die Polizei über einen Brand in der Zentralen Notaufnahme in einem Pforzheimer Klinikum in der Kanzlerstraße informiert. Nach bisherigen Erkenntnissen befanden sich zum Zeitpunkt der Brandentstehung rund 20 Menschen in den Räumlichkeiten der Zentralen Notaufnahme und konnten selbstständig das Gebäude verlassen. Die genaue Anzahl der Personen, die durch das Brandgeschehen verletzt wurden, ist noch Gegenstand der polizeilichen Ermittlungen. Durch die Einsatzkräfte wurde der Brand gelöscht und das Gebäude gelüftet. Kräfte der Berufsfeuerwehr fanden in den Räumlichkeiten der Notaufnahme eine männliche Person tot vor. Hier handelte es sich offenbar um einen zuvor in die Notaufnahme eingelieferten und schwer alkoholisierten Patienten der Klinik. Nach ersten Erkenntnissen war dieser im Vorfeld des Brandes aufgrund fremdaggressiven Verhaltens durch das Krankenhauspersonal an seinem Klinikbett fixiert worden. Die näheren Umstände dieser Fixierung und des vorangegangenen wie nachfolgenden Geschehens sind Gegenstand der laufenden Ermittlungen. Diese sollen sowohl die Rechtmäßigkeit der Fixierung klären als auch den Fragen nachgehen, ob die Fixierung für den eingetretenen Tod des Mannes ursächlich geworden ist und ob die im Umgang mit dem erkennbar fremdaggressiven Patienten gebotenen Vorsichtsmaßnahmen ergriffen wurden.

Die Staatsanwaltschaft hat zur genauen Klärung der Ereignisse und der Todesursache die Hinzuziehung von Sachverständigen des Instituts für Rechtsmedizin der Universität Heidelberg angeordnet und die Obduktion des Leichnams veranlasst.

Derzeit kann bezüglich einer Brandursache noch keine Aussage getroffen werden. Brandermittler des Kriminalkommissariats Pforzheim haben zusammen mit Sachverständigen des Landeskriminalamtes Baden-Württemberg die Ermittlungen hierzu aufgenommen.

Ersten Schätzungen nach entstand Sachschaden in Millionenhöhe. Im Einsatz befanden sich neben mehreren Streifenwagen, die Berufsfeuerwehr Pforzheim mit 13 Fahrzeugen und insgesamt 45 Einsatzkräften, sowie sechs Fahrzeuge des Rettungsdienstes mit insgesamt elf Kräften.

Polizeipräsidium Pforzheim


Update nach Brand: Normalbetrieb und Notfallversorgung ist gesichert

Nach einem Brand in der Zentralen Notaufnahme des Helios Klinikums Pforzheim am gestrigen Abend ist die Notfallversorgung aktuell wieder möglich.

Die Klinik hat die Behandlungsdisziplinen so umorganisiert, dass der Regelbetrieb ab Mittwoch, den 03. Mai 2023 seit 12 Uhr mittags wieder vollumfänglich gewährleistet werden kann. Kindernotfälle, neurologische Notfälle und die stationären Patient:innen konnten die gesamte Nacht wie gewohnt versorgt werden.

Zum Brand: Gestern Abend gegen 22:30 Uhr kam es in der Zentralen Notaufnahme des Helios Klinikums Pforzheim zu einem Brand. Patient:innen und Mitarbeiter:innen der Notaufnahme konnten zügig evakuiert werden. Die Feuerwehr, Rettungskräfte und Polizei waren unverzüglich vor Ort und haben den Brand gelöscht. Die kriminalpolizeilichen Ermittlungen dauern noch an, denn ein Patient, der sich in der Notaufnahme aufhielt, ist durch den Brand ums Leben gekommen. Das Personal ist zwar für solche Fälle geschult, doch das ist für uns alle ein Schock. Wir haben unsere Seelsorger und unser Kriseninterventionsteam bereits in der Nacht hinzugezogen, das allen Kolleg:innen bei Bedarf auch heute für weitere Gespräche zur Verfügung steht.

„Unser aufrichtiger und herzlicher Dank gilt den vielen Mitarbeitern der Zentralen Notaufnahme und aus allen anderen Bereichen, die im Moment des Brandereignisses sofort überlegt und vorbildlich reagiert haben und somit schlimmeres verhindern konnten. Wir danken zudem den Rettungskräften, der Feuerwehr und der Polizei für die zügige Unterstützung und Sicherung der Lage. Allen Helfern, unserem Kriseninterventionsteam, den Technikern, Pflegekräften und Ärzten, die sich die gesamte Nacht über um Kolleg:innen und Patienten gekümmert haben: Wir danken Ihnen für Ihren herausragenden Einsatz! Unsere aufrichtige Anteilnahme gilt den Angehörigen des verstorbenen Patienten,“ erklärte Klinikgeschäftsführer David Assmann.

Zum Hintergrund: Bei Notfällen im Klinikum greift ein spezieller Krisen- und Notfallplan und es wird umgehend ein festgelegtes Krisenteam zusammengerufen, so am gestrigen Abend. Die Mitarbeiter:innen der Zentralen Notaufnahme haben sofort mit der Evakuierung der Patient:innen begonnen. Auch die Brandmeldeanlagen haben sofort ausgelöst, sodass die Feuerwehr und Rettungskräfte unverzüglich angerückt sind. Die Stromversorgung war zu jederzeit sichergestellt, sodass die Patientenversorgung durchgängig gewährleistet war.

Das Klinikum der Goldstadt Pforzheim ist ein leistungsfähiges und modernes Krankenhaus der Schwerpunktversorgung mit 500 Planbetten. Hinzu kommt eine Privatklinik mit 18 Planbetten. Als Akademisches Lehrkrankenhaus der Ruprecht- Karls-Universität Heidelberg verfügt das Helios Klinikum Pforzheim über 15 Kliniken, zwei medizinische Institute und ist mit hochmodernen medizinischen Geräten ausgestattet. Über 1.350 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sorgen täglich

dafür, dass unsere Patientinnen und Patienten medizinisch kompetent und sorgfältig sowie nach dem aktuellen Stand der Medizin rund um die Uhr versorgt und betreut werden. Jährlich werden 20.000 Patient:innen stationär und über 57.000 ambulant versorgt. In der Klinik für Geburtshilfe erblicken pro Jahr um die 1.600 Babys das Licht der Welt.

Helios ist Europas führender privater Krankenhausbetreiber mit insgesamt rund 125.000 Mitarbeitenden. Zum Unternehmen gehören unter dem Dach der Holding Helios Health die Helios Kliniken in Deutschland sowie Quirónsalud in Spanien und Lateinamerika und die Eugin-Gruppe mit einem globalen Netzwerk von Reproduktionskliniken. Mehr als 22 Millionen Patient:innen entscheiden sich jährlich für eine medizinische Behandlung bei Helios. 2021 erzielte das Unternehmen einen Gesamtumsatz von rund 10,9 Milliarden Euro.

In Deutschland verfügt Helios über 89 Kliniken, rund 130 Medizinische Versorgungszentren (MVZ), sechs Präventionszentren und 17 arbeitsmedizinische Zentren. Jährlich werden in Deutschland rund 5,4 Millionen Patient:innen behandelt, davon 4,4 Millionen ambulant. Helios beschäftigt in Deutschland mehr als 75.000 Mitarbeitende und erwirtschaftete 2021 einen Umsatz von 6,7 Milliarden Euro. Helios ist Partner des Kliniknetzwerks „Wir für Gesundheit“. Sitz der Unternehmenszentrale ist Berlin.

Quirónsalud betreibt 56 Kliniken, davon sieben in Lateinamerika, 88 ambulante Gesundheitszentren sowie rund 300 Einrichtungen für betriebliches Gesundheitsmanagement. Jährlich werden hier rund 17 Millionen Patient:innen behandelt, davon 16,1 Millionen ambulant. Quirónsalud beschäftigt mehr als 46.000 Mitarbeitende und erwirtschaftete 2021 einen Umsatz von 4 Milliarden Euro.

Das Netzwerk der Eugin-Gruppe umfasst 33 Kliniken und 39 weitere Standorte in zehn Ländern auf drei Kontinenten. Mit rund 1.600 Beschäftigten bietet das Unternehmen ein breites Spektrum modernster Dienstleistungen auf dem Gebiet der Reproduktionsmedizin an und erwirtschaftete 2021 einen Umsatz von 133 Millionen Euro.

Helios gehört zum Gesundheitskonzern Fresenius.

Helios Klinikum Pforzheim

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