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11.05.2023 09:18

Elmshorn Pinneberg

Schleswig-Holstein

Verdacht auf Phosphorsäure im Wohngebiet löst Großeinsatz aus

Am Donnerstagmorgen ist es zu einem Gefahrguteinsatz in einem Wohngebiet in Elmshorn gekommen, bei dem sieben Personen verletzt wurden. Ungefähr 80 Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Elmshorn, des Löschzugs Gefahrgut, des Rettungsdienstes, des Deutschen Roten Kreuzes und weiterer Behörden waren im Einsatz.

Gegen 9.15 Uhr meldete eine Anwohnerin, dass unterhalb einer Hecke weißer Dampf aufsteigen und es ungewöhnlich riechen würde. Daraufhin wurde die Feuerwehr Elmshorn mit einem Rüstzug und dem Stichwort "THGAS - Technische Hilfe Gasaustritt" alarmiert. Parallel wurden auch die Stadtwerke, Fachrichtung Gas zum Einsatz hinzugezogen.

Sowohl die Feuerwehr, als auch die Stadtwerke nahmen Messungen vor und konnten eine erhöhte Konzentration von Kohlenstoffmonoxid feststellen.

Da die genaue Zusammensetzung des dort reagierenden Stoffes zu diesem Zeitpunkt unklar war und außerdem bereits erste Personen über Haut- und Atemwegsreizungen klagten, veranlasste Einsatzleiter René Chandony gleich mehrere Schritte: Neben einem größeren Aufgebot des Rettungsdienstes wurde auch der ABC-Dienst/Löschzug Gefahrgut (LZG) des Kreises Pinneberg angefordert. Zudem nahm die Feuerwehr eine weiträumige Sperrung vor und es wurden mehrere umliegende Gebäude evakuiert.

Der LZG führte Messungen in speziellen Schutzanzügen mit verschiedenen Methoden durch. Dabei erhärtete sich der Verdacht, dass es sich hier um eine chemische Reaktion von Phosphor handeln könnte. Parallel baute der LZG seine Dekontaminationsstrecke auf, um alle sieben Betroffenen bestmöglich zu dekontaminieren.

Die Betroffenen wurden durch den Rettungsdienst gesichtet. Zwar sind sie alle als leicht verletzt kategorisiert, sie wurden jedoch sicherheitshalber zur Kontrolle in ein Krankenhaus gebracht.

Das Loch unter der Hecke wurde im Einsatzverlauf immer wieder durch die Kräfte des LZG gemessen und kontrolliert. Die Einsatzkräfte konnten keine weiteren chemischen Reaktionen oder Auffälligkeiten feststellen. Daher wurde der Einsatz der Feuerwehr ab 12.00 Uhr schrittweise zurückgenommen.

Für eine weitere Untersuchung kamen sowohl das Umweltamt als auch der Kampfmittelräumdienst der Landespolizei an die Einsatzstelle. Die vor Ort genommenen Proben werden durch Chemiker weiter analysiert.

Um 13.00 Uhr verließ der LZG die Einsatzstelle. Von der Feuerwehr Elmshorn rückten die letzten Kräfte um 15.00 Uhr ein. Die evakuierten Bewohner konnten alle in ihre Häuser zurückkehren.

Eingesetzte Kräfte:

Feuerwehr Elmshorn: 21 mit 8 Fahrzeugen, Löschzug-Gefahrgut: 22 mit 7 Fahrzeugen, Rettungsdienst: 22 mit 12 Fahrzeugen, DRK-Führungsunterstützungsgruppe: 2 mit 1 Fahrzeug, Kreisfeuerwehrverband Pinneberg: 1 mit 1 Fahrzeug, Stadtwerke Elmshorn, Ordnungsamt, Umweltamt, Landespolizei, Kampfmittelräumdienst

Kreisfeuerwehrverband Pinneberg

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Weitere Berichte zu diesem Einsatz:

Elmshorn: „Die Erde hat gebrannt" – Phosphorsäure-Alarm in Wohngebiet


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