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19.01.2009 16:30

Hannover Nordstadt

Niedersachsen

„Explosion“ in Textilreinigung

Der Feuerwehr Hannover wurde heute Nachmittag gegen 16:30 Uhr eine Gasexplosion mit Gebäudeschaden in der Schaufelder Straße 40 (Hannover-Nordstadt) gemeldet.

Bei Eintreffen der ersten Einsatzkräfte bestätigte sich eine „Explosion“ im Bereich einer Ölheizung im Keller einer Textilreinigung. Durch die im Untergeschoss entstandene Druckwelle wurden die Fensterscheiben des im Erdgeschoss des dreigeschossigen Mehrfamilienhauses gelegenen Geschäftes komplett zerstört und in tausend Einzelteilen auf die Schaufelder Straße geschleudert. Mehrere vor dem Gebäude geparkte PKW wurden ebenfalls beschädigt.

Die drei weiblichen Angestellten der Reinigung blieben wie durch ein Wunder unverletzt. Ein 53 Jahre und ein 23 Jahre alter Mitarbeiter einer Wartungsfirma, die am Nachmittag an der Heizung im Keller der Reinigung Wartungsarbeiten durchführten, wurden glücklicherweise nur leicht verletzt. Durch einen Zufall befanden sie sich zum Unglückszeitpunkt nicht direkt in dem Kelleraum.
Wie sich erst etwas später herausstellte, könnte es möglicherweise an der mit Öl versorgten sogenannten Dampferzeugungsanlage der Textilreinigung im Keller zu einem Zerknall des zentralen Sammelbehälters oder Kessels mit explosionsähnlichen Folgen gekommen sein: Die Anlage und Teile der Ölheizung wurden massiv zerstört oder beschädigt, in die Kellerdecke über dem Kessel wurde ein knapp ein Meter großes Loch gerissen, an den Wänden des Raumes kam es zu Abplatzungen und Rissbildungen. Zu einem Feuer oder einem Folgebrand kam es jedoch nicht.
Die Feuerwehr suchte nach erster Erkundung sofort die Textilreinigung und den Keller nach möglichen weiteren Personen ab und stellte vorsorglich den Brandschutz sicher. Die beiden leicht verletzten Techniker wurden in Rettungswagen untersucht, die drei Mitarbeiterinnen der Reinigung von Einsatzkräften vor Ort betreut. Sie waren leicht geschockt.

Statiker untersuchten die Statik des betroffenen Heizungsraumes und des gesamten Gebäudes. Die Decke des betroffenen Kelleraumes musste anschließend von der Feuerwehr vorsorglich abgestützt werden. Die Statik des gesamten Gebäudes ist jedoch nach bisherigen Erkenntnissen nicht beeinträchtigt, so dass die Anwohner der übrigen Wohnungen heute Nacht in ihren Wohnungen bleiben können. Lediglich die Gashauptzufuhr zu dem Gebäude musste bis zur weiteren Begutachtung des Gebäudeschadens morgen vorsorglich komplett unterbrochen werden.
Der entstandene Sachschaden beträgt nach ersten Schätzungen der Feuerwehr mindestens 100.000 €. Der Kriminaldauerdienst der Polizei hat vor Ort seine Ermittlungen zur genauen Schadensursache aufgenommen.

Aus Sicht der Feuerwehr gleicht es einem Wunder, dass nicht mehr Personen in der Textilreinigung oder auf der Straße durch die Druckwelle oder umherfliegende Glassplitter verletzt worden sind.
Im Einsatz waren zwei Löschzüge der Berufsfeuerwehr, die Ortsfeuerwehren Vinnhorst, Wülferode und Anderten, drei Rettungswagen und zwei Notarzteinsatzfahrzeuge, der Einsatzleitwagen 3, der A-Dienst Ost, der Leiter vom Dienst mit insgesamt circa 55 Einsatzkräften.


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