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23.06.2023 20:45

Wickede/Ruhr Unna

Nordrhein-Westfalen

Großbrand in einem Industriebetrieb

Die letzten 48 Stunden waren vermutlich die arbeitsintensivsten der letzten Jahre für die Freiwillige Feuerwehr Wickede (Ruhr). Beginnend am Donnerstagnachmittag gegen 15 Uhr mit dem Unwetter Tief „Lambert“, arbeiteten wir insgesamt 20 Einsätze im gesamten Gemeindegebiet bis Freitagabend ab. Hierbei erstreckte sich das Einsatzspektrum von vollgelaufenen Kellern und Garagen, hochdrückten Schachtabdeckungen, umgestürzten Bäumen und überfluteten Straßen. Alle Einsatzlagen konnten in Zusammenarbeit mit dem Gemeindebauhof, Ordnungsamt und Energieversorgern erfolgreich bewältigt werden.

Während der Aufräumarbeiten des letzten Unwetter-Einsatzes wurde eine Alarmierungsgruppe des Löschzugs 1 zu einer ausgelösten Brandmeldeanlage in einem Industriebetrieb alarmiert. Schon beim Ausrücken der ersten Fahrzeuge war eine massive Rauchentwicklung im Bereich der Einsatzstelle von weitem erkennbar. Daraufhin wurde direkt eine Alarmstufenerhöhung auf das Stichwort „Brand 2“ mit dem Zusatz „Brennt Waschanlage in voller Ausdehnung“ erhöht. Im Rahmen der Ersterkundung wurde durch den Einsatzleiter eine weitere Alarmstufenerhöhung auf „Brand 3“ angeordnet, wodurch es zum Vollalarm der Feuerwehr Wickede (Ruhr) gekommen ist. Zusätzlich dazu wurden zwei überörtliche Löschzüge als Unterstützung für die Feuerwehr Wickede angefordert. Als Erstmaßnahme wurde ein direkter Schaumangriff über das erste HLF aufgebaut. Von zwei Seiten, Gebäudefront und Gebäuderückseite, wurde eine intensive Brandbekämpfung eingeleitet. In Spitzenzeiten wurden zwei Wenderohre über zwei Drehleitern, 2 stationäre Wasserwerfer, 3 handgeführte B-Strahlrohre und mehrere handgeführte C-Strahlrohe in Innen- und Außenangriff eingesetzt. Weiterhin wurde eine Riegelstellung zur Aufrechterhaltung der feuerbeaufschlagten Wand durchgeführt. Um dem enormen Wasserbedarf gerecht zu werden, wurden eine doppelte B-Leitung von einem Hydranten, sowie 5 tragbare Feuerlöschkreiselpumpen zur Entnahme aus der angrenzenden Ruhr eingesetzt. Zur Unterstützung der örtlichen Feuerwehr wurden zwei Messzüge, die IuK mit dem ELW 2 und die Kreisdrohnengruppe alarmiert. Zusätzlich erfolgte die Verpflegung der rund 300 Einsatzkräfte über Betreuungskomponente der Hilfsorganisationen im Kreis Soest.

Folgende über die Brandbekämpfung hinausgehende Maßnahmen wurden im Laufe des Einsatzes durchgeführt:

  • Durchführung von Schadstoffmessungen im Bereich der Einsatzstelle und des Zentralortes Wickede sowie dem Ortsteil Echthausen
  • Straßensperrung der B63 im Bereich der Einsatzstelle
  • Warnung der Bevölkerung mittels der Warnapp Nina und CellBroadcast
  • Aufbau einer Löschwasserrückhaltung
  • Einrichtung eines Bereitstellungsraums für nachrückende Kräfte

Aufgrund der enormen Hitze- und Flammenbildung mit Beaufschlagung unter das Hallendach kam es hierdurch zu einem Durchbrennen des Daches mit Flammenaustritt. Dementsprechend musste die Brandbekämpfung im inneren Bereich, zum Schutz der eingesetzten Einsatzkräfte, eingestellt werden. Ab diesem Zeitpunkt erfolgte die Brandbekämpfung über die Wenderohre der Drehleitern nur noch mit Hilfe von Live-Wärmebildern über eine Drohne.

Zur Sicherstellung des Grundschutzes für mögliche Paralleleinsätze im Gemeindegebiet wurde ein weiterer Löschzug am Gerätehaus Wickede stationiert. Insgesamt waren 9 Löschzüge sowie zahlreiche Sonderkomponenten im Einsatz. Die Einsatzkräfte der heimischen Feuerwehr Wickede wurden gegen 5 Uhr aus dem Einsatz entlassen. Die Einsatzstelle wurde von zwei überörtlichen Löschzügen bis ca. 8 Uhr unter Leitung der Feuerwehr Warstein übernommen. Mit einer erneuten Alarmierung wurden die Wickeder Einsatzkräfte dann zu Nachlösch- und Aufräumarbeiten hinzugezogen, um abschließende Maßnahmen durchzuführen. Um 11:40 Uhr konnte schlussendlich „Feuer aus“ durch den Einsatzleiter Marcel Horn an die Leitstelle gemeldet werden. Aktuell laufen noch letzte Aufräumarbeiten.

Abschließend möchten wir die Gelegenheit nutzen, um uns bei allen beteiligten Einsatzkräften für die tatkräftige Unterstützung in den letzten Stunden zu bedanken!

Fahrzeuge: HLF 20/16, DLK 23/12, ELW 1, GW Technik, Kdow, LF 10/6 Echthausen, LF 10/6 Wickede, LF 10/6 Wimbern, LF 20 KatS, MTF 1 Wickede, MTF 2 Wickede, MTF Echthausen, MZF 
Weitere Kräfte: Abwasser-Entsorgungsunternehmen, DLRG, DRK, Drohnengruppe Kreis Soest, Fachberater Chemie, Feuerwehr Arnsberg, Feuerwehr Ense, Feuerwehr Erwitte, Feuerwehr Fröndenberg, Feuerwehr Geseke, Feuerwehr Lippetal, Feuerwehr Lippstadt, Feuerwehr Möhnesee, Feuerwehr Rüthen, Feuerwehr Soest, Feuerwehr Warstein, Feuerwehr Welver, Feuerwehr Werl, Gemeindebauhof, Informations- und Kommunkikationstechnik Kreis Soest (IuK), Kreisbrandmeister, Kreisfeuerwehrzentrale, Leitender Notarzt, Malteser, Messzug Ostkreis Soest, Messzug Westkreis Soest, Ordnungsamt, Organisatorischer Leiter Rettungsdienst, Polizei. Feuerwehr Bad Sassendorf, Presse Team Kreis Soest, Rettungsdienst Kreis Soest, Rettungsdienst Kreis Unna, Rettungsdienst Stadt Arnsberg, Rettungsdienst Stadt Menden, THW 

Feuerwehr Wickede


 

Am gestrigen Freitagabend, gegen 20.45 Uhr, rückten die Feuerwehren der Kreise Soest, HSK und Unna mit einem Großaufgebot zu einem Brand in einem Industiebetrieb an der Hauptstraße aus. Eine Maschine einer Walzanlage hatte aus bisher ungeklärter Ursache Feuer gefangen, welches sich dann schnell auf das Dach und eine angrenzende Werkhalle ausgebreitet hatte. Alle Arbeiter konnten den Brandort rechtzeitig verlassen, sodass kein Personenschaden entstanden war. Aufgrund der erheblichen Rauchentwicklung wurde vorsorglich eine Warnmeldung heraus gegeben. Messungen der Feuerwehr ergaben, dass durch die Rauchentwicklung keine Gefahren für die Bevölkerung gegeben waren. Löscharbeiten der Feuerwehr dauern noch bis zum Samstagmorgen an. Die Schadenshöhe ist erheblich; genau lässt sich der Schaden zur Stunde nicht beziffern. Zwischenzeitlich musste die B 63 in beiden Fahrtrichtungen komplett gesperrt werden. Die Kriminalpolizei Soest hat die Brandermittlung übernommen.

Kreispolizeibehörde Soest


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