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01.11.2006 18:50

Ostseebad Laboe

Schleswig-Holstein

Tief "Britta" verursacht Hochwasser in Laboe - Zahlreiche Unwettereinsätze

Am Mittwoch, den 01.11.2006, rückte die Feuerwehr Laboe zu zahlreichen und mehrstündigen Lenz- und Sicherungseinsätzen im Bereich des Laboer Ortsteils Unterdorf und des Hafens aus. Ein großer Baum wurde u.a. vom heftigen Sturm dreifach aufgespalten und drohte in einen Straßenbereich zu stürzen. Mit Hilfe der Drehleiter wurde die Baumkrone abgesägt um eine Entlastung des Baumes zu erreichen und so ein umstürzen zu verhindern. In der Sturmnacht von Dienstag auf Mittwoch wurde das Wasser aus dem Laboer Hafen herausgedrückt. Die Pegelstände fielen auf 1bis 1,5 Meter unter normal. Durch starke Nord/Nordwestwinde wurde am Mittwochabend das Wasser nunmehr massiv aus der Kieler Förde in den Hafen zurückgedrückt und führte so zur Überflutung des Wiesenweges (tiefster Punkt im Gemeinde-gebiet). Das Auslaufschott wurde von der Feuerwehr geschlossen. Halbstündlich stieg der Wasserpegel um ca. 10 cm an und ein großer Bereich des Hafens und Strandes wurden stark überflutet.
Durch das Hochwasser wurde das Lotsengebäude an der Nordmole stark gefährdet. Bei Eintreffen der Feuerwehr stand der Keller ca.15 cm unter Wasser, das Wasser drang durch den starken Wind sowie der großen Wassermenge in das Gebäude ein. Zahlreichen Sandsäcken mussten gefüllt werden und mit Hilfe dieser konnte ein weiteres Eindringen des Hochwassers in mehrere Gebäude am Hafen verhindert werden. Mit dem Einsatz von Tauchpumpen wurde Wasser aus Kellern gepumpt. Durch den hohen Pegelstand von über 1,5 Meter gelangten große Wassermengen in den Regenwassereinlauf. Durch den Anstieg des Pegels im Regenabwasser-System sind einige Straßenteile im Laboer Unterdorf überflutet worden, mehrere Keller und Tiefgaragen drohten voll zulaufen. Zur Unterstützung wurden die Feuerwehren Brodersdorf und Stein nachalarmiert um an den zahlreichen Hochwassereinsätzen eingesetzt zu werden. Wasser sprudelte aus Regenwassereinläufen in Straßenbereiche, so dass Anwohner in den Bereichen die Feuerwehr alarmierten, um die Wasserabschottungen an deren Gebäuden einzubauen und mit Sandsäcken abzuschotten. Ein Gebäude wurde durch das Hochwasser (starke Brandung) stark gefährdet. Wasser umspülte das Gebäude und führte dazu, dass die Terrasse im hinteren Bereich (Seeseite) stark unterspült wurde und abzustürzen drohte. Durch das Eindrücken des Hochwassers in die Regenwasser-Kanalisation stieg der Wasserpegel im Unterdorf so stark an, das dieser in den Kanalschächten bis 30 cm unter den Kanaldeckeln stand, gleichfalls in mehrere Keller einbrach und bis zu einen halben Meter überflutete. Durch den Einsatz von mehreren Tragkraftspitzen sowie einer 12000 Liter Hochleistungspumpe des Abwasserzweckverbandes Probstei wurde erreicht, das der Wasserspiegel massiv abgesenkt werden konnte, so dass keine weitere Gefahr mehr für die umliegenden Gebäude bestand. Durch Eindringen von Wasser ist es zu einem Kurzschluss eines Stromverteilerkastens gekommen. Unter Kontrolle der Feuerwehr ist der Bereich gesichert und der Brandschutz sichergestellt worden. Mehrere Straßen wurden aufgrund der unsicheren Wetterlage für den Verkehr gesperrt. Insgesamt waren über 75 Feuerwehrkameradinnen und Kameraden der Feuerwehren aus Laboe, Brodersdorf und Stein sowie zahlreiche Helfer des Bauhofes der Gemeinde Ostseebad Laboe, des Abwasserzweckverbandes Probstei und Polizei im Einsatz. Gegen 05.00 Uhr morgens konnten der letzte Einsatzort von der Feuerwehr verlassen werden.


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