Aus bisher ungeklärter Ursache ich es am Montag, etwas außerhalb von Brunstorf zu einem Feuer in einem Getreidesilo gekommen. Nach der ersten Alarmierung ist innerhalb kurzer Zeit auf FEU2; und noch etwas später auf FEU5 (fünf Löschzüge) erhöht worden.
Der Silo besteht aus insgesamt 17 Einzelsilos, von denen sechs aktuell mit Getreide gefüllt sind. Das wechselhafte Wetter der vergangenen Tage war hierbei von Vorteil, da bei besserem Wetter durchaus mehr Silos voll gewesen wären. Dennoch beläuft sich die Menge an betroffenem Getreide auf rund 200 Tonnen.
Schwierigkeiten bereitet den rund 200 Einsatzkräften erst einmal, dass es sich bei dem Brandgut um Getreide handelt. Getreide hat die Eigenschaft sich beim Einsatz von Löschwasser mit eben diesem vollzusaugen und aufzuquellen. Im schlimmsten Fall kann das dann zum Bersten des Silos führen. Wasser muss also mit Bedacht eingesetzt werden.
Die zweite Schwierigkeit sind die 30m Höhe, in der sich das Feuer befindet. Hierfür wurde extra aus Hamburg ein Teleskopmastfahrzeug angefordert und in den Einsatz gebracht.
Unklar ist trotz Drohnenaufklärung aktuell wie weit das Feuer in die Silos eingedrungen ist. Auf jedem einzelnen Silo befinden sich zwar Deckel, aber diese wurden bereits seit geraumer Zeit großer Hitze ausgesetzt. Es ist derzeit völlig unklar sich das nach innen auswirkt.
Update:
Der seit ca. 13:00 Uhr laufende Einsatz dauert weiter. Es gibt aber auch Erfolge zu vermelden.
Der Einsatz des Teleskopmastes zeigt inzwischen zumindest äußerlich Wirkung. Weithin sichtbare Flammen gibt es dadurch auf dem Silo kaum noch. Während des Löschangriffs war die Rauchentwicklung deutlich intensiver, so dass die Warnstufe über "NINA"/"KATWARN" noch einmal erweitert wurde. Messungen vor Ort und in der Umgebung haben jedoch keine besorgniserregenden Rauchgaskonzentrationen am Boden feststellen können.
Atemschutzgeräteträger haben damit begonnen die Flammen auch von innen, über eine Treppe zu bekämpfen und kommen dabei langsam voran.
Ein direkt an den Silo grenzendes Heizöllager wird von einem privaten Entsorgungsunternehmen vorsorglich abgepumpt. Es handelt sich dabei um ca. 8000 l Heizöl, an die man aus Sicherheitsgründen bisher nicht herankommen konnte.
Die Einsatzleitung hat zwischenzeitlich begonnen Personal zu reduzieren, da man trotz allem weiter von einem längeren Einsatz ausgehen muss und dafür Kräfte in Reserve braucht. Die Temperaturen innerhalb des Silos sind immer noch derart hoch, dass noch keine Entwarnung gegeben werden kann.
Entscheidend für den weiteren Verlauf des Einsatzes wird sein, was in den Silos selbst gerade vor sich geht.
Update:
Der seit gestern, 13:00 Uhr laufende Einsatz ist aktuell äußerlich weitgehend gelöscht.
Die Einsatzkräfte wurden in der Nacht bis auf rund 20 Personen reduziert um das Einsatzgeschehen unter Kontrolle zu halten. Gegen 02:30 Uhr waren die Flammen noch einmal stärker geworden, konnten aber von der FF Geesthacht zeitnah eingedämmt werden.
Komplett gelöscht ist das Feuer aktuell noch nicht. Nach wie vor liegen die Temperaturen in mindestens einem der sechs gefüllten Silos (ca. 30 - 40 t Getreide) deutlich oberhalb von 100° C Grad.
Intensiv diskutiert wurde ein Anbohren des Silos, um Gewissheit zu haben. Bis zur nächsten Lagebesprechung, gegen 09:00 Uhr wird dies aber nicht geschehen.
Ein Ende des Einsatzes ist gegenwärtig noch nicht absehbar.
Kreisfeuerwehrverband Hzgt. Lauenburg