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27.10.2023 15:00

Untergruppenbach

Baden-Württemberg

Massenunfall auf der Autobahn

Die Feuerwehr Untergruppenbach wurde zunächst per GAS1 zu einer "Unterstützung des Rettungsdienstes nach VU" auf die BAB 81 in Fahrtrichtung Stuttgart alarmiert.

Bereits auf der Anfahrt wurde den Kräften der Feuerwehr durch die ILS mitgeilt, dass derzeit unklar sei, um wie viele Fahrzeuge es sich handeln würde und ob möglicherweise nicht doch Personen in Fahrzeugen eingeklemmt seien. Aus diesem Grund wurde eine Erhöhung der Alarmstufe auf GAS 2 veranlasst. Der Rettungsdienst hatte zu diesem Zeitpunkt seine Alarmstufe ebenfalls auf MANV 50 erhöht.

Vor Ort traf man eine zunächst sehr unübersichtliche Unfallstelle mit mehreren beteiligten PKWs an. An einem PKW entwickelte sich ein Entstehungsbrand, der mit einem Rohr abgelöscht wurde. Eine hohe Anzahl von unfallbeteiligten Personen befanden sich außerhalb der Fahrzeuge. Ein zufällig an der Einsatzstelle befindlicher leerer Bus wurde in der Erstmaßnahme als Sammelplatz für alle Beteiligten genutzt, um die Personen durch den Rettungsdienst sichten und kategorisieren zu lassen.

Minütlich wurden durch Beteiligte, Rettungsdienste oder die ILS weitere Meldungen an die zuerst angefahrene Unfallstelle getragen, dass sich im Streckenabschnitt zwischen Untergruppenbach und Ilsfeld weitere auch schwerere Unfälle ereignet haben sollen. Das HLF 2 wurde zu einer Einsatzstelle mit einem Elektrofahrzeug entsandt und der Rettungsdienst sowie die Polizei übernahmen die Sichtung des weiteren Streckenverlaufs, um ein Gesamtbild der Lager erhalten zu können. Da sich die Sichtungen und Rückmeldungen aufgrund der teils chaotischen und zahlreichen Unfalllagen hinzogen und die Fahrbahn in Richtung Ilsfeld für Großfahrzeuge teilweise nicht mehr passierbar war, wurde die Feuerwehr Ilsfeld sowie weitere Kräfte der Polizei und des Rettungsdienstes hinzugezogen.

Im weiteren Verlauf wandelte sich die Einsatzstelle zunächst zu einer Rettungsdienstlage mit über 100 unfallbeteiligten Personen, welche gesichtet und teilweise versorgt werden mussten. Hierbei unterstützten die Feuerwehren Untergruppenbach und Ilsfeld punktuell mit diversen Maßnahmen wie Stromlosschaltungen von Fahrzeugen, Aufnahme von ausgelaufenen Betriebsstoffen, Betreuung von verletzten Personen sowie Personentransporten zu Sammelplätzen mit Mannschaftstransportfahrzeugen. Weiter wurde für die Lagen, welche durch Feuerwehren aus Untergruppenbach und Ilsfeld abgearbeitet wurden eine Lageübersicht mit Lagekarte geführt und ein Informationszusammenfluss koordiniert. Diese Maßnahmen wurden durch den stellvertretenden Kreisbbrandmeister Heiner Schiefer unterstützt, der sich für den Part der Feuerwehr auch dem Thema Presseinformation annahm.

Nachdem alle verletzten oder unfallbeteiligten Personen versorgt bzw. zum Sammel- und Sichtungsplatz Stettenfelshalle nach Untergruppenbach verbracht worden waren, konnte die Polizei mit ihren Arbeiten zur Unfallaufnahme beginnen und parallel die Abschleppdienste koordinieren. Aufgrund von rund 17 Unfallstellen und über 85 beteiligten Fahrzeugen nahm diese Maßnahme sehr viel Zeit in Anspruch. Kräfte der beiden Wehren unterstützten auf Anforderung auch diese Maßnahmen mit Beleuchtungs- und Absperrmaterial. Das THW wurde ebenfalls zum Einsatz hinzugezogen.

Nach entsprechender Freigabe von Fahrzeugen durch die Polizei wurden bereits gesichtete und leicht- oder unverletzte Personen von der Stettenfelshalle per MTWs wieder zurück an die Einsatzstelle zu ihren Fahrzeugen verbracht. Nach über 7 Stunden konnten die Feuerwehrkräfte die Einsatzstelle verlassen. Die weiteren Aufräum- und Reinigungsarbeiten zogen sich noch bis in die frühen Morgenstunden hin.

Für alle beteiligten Einsatzkräfte und Hilfsorganisationen stellte ein solcher Einsatz in diesen Dimensionen sicherlich kein alltägliches Szenario dar und forderte die Helfer in organisatorischer & logistischer Hinsicht teilweise bis an die Grenzen. Doch auch bei so einer unübersichtlichen Lage war erkennbar, wie nach und nach geschulte Mechanismen wirkten und in der Zusammenarbeit der verschiedenen Organisationen die "Zahnräder" ineinandergriffen und die Lage letztlich erfolgreich abgearbeitet werden konnte.

Fahrzeuge:

  • 1/10-1 - Kdow
  • 1/46-1 - HLF 20/20
  • 1/46-2 - HLF 20/16
  • 1/72-1 - KEF
  • 1/19-1 - MTW 1
  • 1/19-2 - MTW 2
  • 3/23-1 - TLF 16/25
  • Ilsfeld - Kdow
  • Ilsfeld - HLF 20/20
  • Ilsfeld - LF 20
  • Ilsfeld - GW-T
  • Ilsfeld - MTW
  • Neckarsulm - Kdow
  • Landkreis Heilbronn - Kdow (KBM v.D.)

Einheiten:

  • Feuerwehr Untergruppenbach - Abteilung Untergruppenbach
  • Feuerwehr Ilsfeld
  • Landkreis Heilbronn - KBM v.D.
  • Feuerwehr Neckarsulm
  • Leitender Notarzt
  • Deutsches Rotes Kreuz - Leitende Notarztgruppe
  • Arbeiter-Samariter-Bund - Notarzt
  • Arbeiter-Samariter-Bund - Rettungswagen
  • Arbeiter-Samariter-Bund - Krankentransportwagen
  • Deutsches Rotes Kreuz - First Responder - Helfer vor Ort (HvO)
  • Deutsches Rotes Kreuz - Notarzt
  • Deutsches Rotes Kreuz - Rettungswagen
  • Deutsches Rotes Kreuz - Krankentransportwagen
  • Johanniter-Unfall-Hilfe - Rettungswagen
  • Polizei
  • Bürgermeister
  • Polizeihubschrauberstaffel
  • Technisches Hilfswerk

Feuerwehr Untergruppenbach


Unzählige Unfälle ereigneten sich auf der Autobahn 81 in Fahrtrichtung Stuttgart zwischen den Anschlussstellen Heilbronn-Untergruppenbach und Ilsfeld am Freitagnachmittag ab 15 Uhr. Aus bisher unbekannter Ursache ereigneten sich nach jetzigem Kenntnisstand Verkehrsunfälle an 17 Unfallstellen, bei denen 85 Fahrzeuge beteiligt sein sollen. Aktuell werden die Ereignisse durch Einsatzkräfte des Polizeipräsidiums Heilbronn und durch Unterstützung des Polizeipräsidiums Ludwigsburg aufgearbeitet. Der Rettungsdienst und die Feuerwehr sind mit einem Großaufgebot an Einsatzkräften vor Ort. Nach bisherigem Kenntnisstand wurden mehrere Personen leicht verletzt. Bisher ist nur eine Person bekannt, die schwerverletzt wurde. Ein Polizeihubschrauber ist zur Aufnahme von Übersichtsaufnahmen im Einsatz. Die Strecke ist voll gesperrt. Eine Ausleitung soll an der Anschlussstelle Ilsfeld eingerichtet werden.

Update:

An den insgesamt bekannten 17 Unfallstellen sollen sich in den 85 beteiligten Fahrzeugen 113 unverletzte Personen befunden haben. Nach jetzigem Kenntnisstand des Polizeipräsidiums Heilbronn wurden 36 Unfallbeteiligte leichtverletzt und entgegen erster Angaben keine Person schwerverletzt. Weitere Personen wurden mit Bussen von der Autobahn gebracht und werden in der Stettenfelshalle in Untergruppenbach betreut. Die Fahrbahn ist in Fahrtrichtung Stuttgart weiterhin gesperrt. Die Maßnahmen werden voraussichtlich noch mehrere Stunden andauern. Die Ermittlungen zur Ursache dauern an. Ein Gutachter befindet sich an der Unfallstelle.

Polizeipräsidium Heilbronn

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