Krisenstab und Führungsstab des Kreises richten weiter mit Sorgen den Blick nach oben. Denn je nachdem, wie die für die kommenden Tage vorhergesagten Niederschläge ausfallen, könnte sich die Hochwasserlage wieder verschärfen. Da Menge und Auswirkungen der prognostizierten Regenfälle nicht klar feststehen, bleibt die vom Krisenstab erklärte Großeinsatzlage zunächst bestehen.
Nach der Regenpause hat sich die Situation an der Glenne in Lippstadt zwar wieder entspannt, der Pegel ist signifikant gesunken. Doch an der Lippe verharrt der Pegelstand unverändert auf sehr hohem Niveau. Problematisch ist außerdem, dass in den Auen das Grundwasser bis zur Geländeoberkante steht. Deshalb hat der Führungsstab in Zusammenarbeit mit der Wasserwirtschaft des Kreises in den vergangenen zwei Tagen vor allem mögliche Hotspots auf dem Lippetaler Gemeindegebiet, die sich bei einer Veränderung der Lage ergeben könnten, identifiziert, analysiert und teilweise auch aufgesucht. Vor Ort erfolgte eine fachliche Beratung oder es wurden konkrete vorbeugende Maßnahmen veranlasst, um "vor die Lage" zu kommen und für alle Fälle gewappnet zu sein.
Vor allem die Anschaffung und die Befüllung weiterer Sandsäcke gehören zu den Vorbereitungen auf weitere Entwicklungen in Sachen Hochwasser. In diesem Zusammenhang lobt der Kreisbrandmeister Thomas Wienecke als Einsatzleiter das vorbildliche Verhalten von ehrenamtlichen Spontanhelferinnen und Spontanhelfern in Lippetal. Zahlreiche Mitglieder der Landjugend Herzfeld und des Spielmannzuges Oestinghausen haben in Absprache mit der örtlichen Feuerwehr fast 4.000 Sandsäcke befüllt. Auch die Jugendfeuerwehr war dabei. Dadurch wurden die Einsatzkräfte entlastet und sie konnten nach tagelangem Einsatz eine verdiente Pause einlegen. "Dieses Engagement der Landjugendlichen und der Spielleute ist hervorragend und vorbildlich", betont Kreisbrandmeister Thomas Wienecke. "Sie haben nicht einfach ohne Absprache gemacht oder angefangen, sondern sind in Abstimmung mit den Lippetaler Einsatzkräften aktiv geworden. Das ist ein gutes Beispiel, wie in einer solchen Lage eine sinnvolle Hilfe und eine gezielte Entlastung aussehen können. Ich danke allen Helferinnen und Helfern, die mitgemacht haben."
Feuerwehren im Kreis Soest