Für einen Mitarbeiter der Firma BK Bioenergie im Kehler Hafen kommt am Dienstagabend (29. Juli) kurz nach 19 Uhr jede Hilfe zu spät: Der Mann stirbt durch die Flamme, die sich bei einer Verpuffung in der Produktionsanlage gebildet hat. Sechs seiner Arbeitskollegen müssen die Tragödie mit ansehen. Die Feuerwehr kann den Mann nur noch tot bergen.
Es sind diese Einsätze, die den Feuerwehrangehörigen am meisten zu schaffen machen: Die Kehler Feuerwehr war mit der Einsatzabteilung Kernstadt vor Ort und hatte Verstärkung durch die Einheiten Höhensicherung und Absturzsicherung, zu denen auch Feuerwehrleute aus Oberkirch und Achern gehören. Die Löscharbeiten sind schnell erledigt; einer der Feuerwehrmänner ist bis zum Verunglückten vorgedrungen. Als Feuerwehrkommandant Viktor Liehr alle Feuerwehrleute zusammenruft und die traurige Nachricht verkünden muss, blickt er in betretene Gesichter. Nun gilt es nur noch zu warten, bis die Polizei den Unglückort freigibt und den Toten zu bergen. Unterdessen sind die Seelsorgeeinheiten der Feuerwehren Kehl, Oberkirch und Willstätt auf dem Firmengelände eingetroffen und betreuen die sechs Arbeitskollegen. Auch der Rettungsdienst und das Deutsche Rote Kreuz sind mit mehreren Fahrzeugen vor Ort.
Feuerwehr Kehl
Zu einem tödlichen Arbeitsunfall kam es am Dienstagabend in der Weststraße, im Hafengebiet Kehl. Gegen 19 Uhr soll es aus noch unbekannten Gründen zu einer Verpuffung in einem Abluftkamin gekommen sein, in dem sich zu diesem Zeitpunkt ein Mann bei Reinigungsarbeiten befand. Trotz zeitnaher Notrufe und dem schnellen Eintreffen der Rettungskräfte, kam für den Verunglückten jede Hilfe zu spät.
Wie die Ermittlungen bis zum jetzigen Zeitpunkt ergaben, war die Produktion in dem holzverarbeitenden Betrieb für die Reinigungsarbeiten seit der vergangenen Woche eingestellt, um die Arbeiten für die Fremdfirma zu ermöglichen. Bei dem Unglücksort handelt es sich um eine Anlage bestehend aus einem Bandtrockner für Holz samt integriertem Absaugventilator, der die Abluft durch den betroffenen Abluftkamin ausleitet. In diesem sollten zum Unglückszeitpunkt Anhaftungen entfernt werden. Was der Auslöser für die Verpuffung war, ist noch Gegenstand der laufenden, kriminalpolizeilichen Ermittlungen. Hierfür befinden sich am Mittwoch auch Kriminaltechniker vor Ort. Bis zum Abschluss der Ermittlungen wurde die Werkshalle beschlagnahmt.
Eine Bergung des Verunglückten war noch nicht möglich. Hierzu werden am Mittwoch Maßnahmen getroffen. Erst dann kann auch eine zweifelsfreie Identifizierung stattfinden. Neben Streifenbesatzungen des Polizeireviers Kehl und des Kriminaldauerdienstes, waren 46 Wehrleute der Feuerwehr und 15 Angehörige des Rettungsdienstes im Einsatz.
Polizeipräsidium Offenburg