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23.05.2009 14:00

Hannover

Niedersachsen

Entenalarm

Der Tierrettungswagen der Feuerwehr Hannover hat insbesondere im Frühjahr eine Vielzahl unterschiedlichster Einsätze zu bewältigen. Allein in diesem Monat musste das Fahrzeug bereits zu mehr als 140 Einsätzen ausrücken. Der Einsatzgrund sind dabei Verletzungen und Erkrankungen von Haus- und Wildtieren aller Art. Tiere also, die in einer Großstadt wie Hannover nun mal vorkommen. Dabei sind verletzte Vögel, in einen leeren Gartenpool gefallene Jungfüchse oder Bienen und Wespen gleichermaßen vertreten.

In der zweiten Maihälfte gibt es allerdings eine Tierart, die eindeutig für die meisten Einsätze verantwortlich zeichnet! Und das sind die Enten. Diese Stadtbewohner haben nämlich die Angewohnheit, ihre Nester an allen möglichen Stellen zu bauen. Balkone, Innenhöfe, Blumenkästen, wo immer etwas Grün vorhanden ist und man sie in Ruhe lässt, bauen die Entendamen ihre Nester und brüten die Jungen aus. Sind diese dann geschlüpft, beginnen oft die Probleme. Der Nachwuchs kann ja noch nicht fliegen und hat oft nicht die Möglichkeit, sich zum nächstgelegenen Gewässer durchzuschlagen. Besorgte Anwohner oder Passanten rufen dann häufig die Feuerwehr und die hilft natürlich auch in diesen Fällen.

Für die Besatzung des Tierrettungswagens ist es häufig schon Routine: In der Regel wird erst die Mutter eingefangen und dann kommen die Küken dran. Ist die Familienzusammenführung gelungen, geht es direkt zum nächsten Gewässer und die Tiere werden wieder frei gelassen.

In der Georgstraße hatten fünf gerade erst geschlüpfte Entenküken heute Nachmittag ein etwas anders gelagertes Problem. Ihnen war nicht der Weg zum Wasser versperrt, sondern sie konnten nicht mehr aus dem Wasser heraus! Die Mutter hatte sie offensichtlich direkt nach dem Schlüpfen in ein nur wenige Meter entferntes Wasserbecken aus Beton geführt, in das die Kleinen zwar problemlos hinein, aber aufgrund der steilen und hohen Beckenumrandung nicht mehr hinaus kamen. Jörg Schwertner-Richter (44) und Philipp Mattern (23), die heutige Besatzung des Tierrettungswagens, überlegten kurz, aber Einfangen erschien Ihnen in diesem Fall nicht sinnvoll. Eigentlich fehlte es der Entenfamilie an nichts, nur die Möglichkeit aus dem Wasser heraus zu kommen, war für den Nachwuchs nicht vorhanden. Kurzerhand entschlossen sich die Tierretter zu einer anderen Lösung: Sie fuhren zur Feuerwache 4 zurück und bastelten aus einem Brett und Ziegelsteinen zum Beschweren eine „Ententreppe“. Diese wurde anschließen im Wasser und am Ufer befestigt und so steht nun eine bequeme Ausstiegsmöglichkeit für die Entenkinder zur Verfügung. Sie können damit an ihrem Geburtsort verbleiben und sich selbst einen neuen Platz an einem Gewässer suchen, wenn sie groß genug dazu sind.


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