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17.06.2009 17:00

Vogelschutzinsel Mellum

Niedersachsen

Brand auf der Vogelschutzinsel Mellum


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Am Mittwoch Nachmittag ist auf der 3 qkm großen Vogelinsel Mellum ein Flächenbrand aus ungeklärter Ursache ausgebrochen. Die beiden Naturschutzwärterinnen ( Studentinnen ) alarmierten umgehend die Feuerwehr. Insgesamt 20 Feuerwehrleute sollten von Booten der Wasserschutzpolizei und DGzRS zur Insel gebracht werden. Ein direktes Anlegen war jedoch wegen des niedrigen Wasserstandes nicht möglich, so dass die Rettungskräfte ein erhebliches Stück zu Fuß durch den Nordseeschlick laufen mussten.

Die Brandbekämpfung musste wegen Wassermangels mit so genannten Brandpatschen durchgeführt werden. Das Wohnhaus der beiden Naturschutzwärtinnen geriet dabei zeitweise in Gefahr, nachdem der Wind gedreht hatte, konnte Entwarnung gegeben werden. In der Vogelwelt hat der Brand jedoch großen Schaden angerichtet. Eine ganze Kolonie Silbermöwenküken kam bei dem Brand ums Leben. Wie hoch die genaue Anzahl der getöteten Seevögel ist, kann nicht gesagt werden.

Den Rettungskräften gelang es am Mittwoch nicht vollständig, das Feuer zu löschen. Am Donnerstag Vormittag nahm die Polizei die Brandursachenermittlung auf Mellum auf. Ein Experte flog mit einem Polizeihubschrauber zur Insel.

Dort standen die Feuerwehrleute buchstäblich auf dem Trockenen, es stand kein Löschwasser zur Verfügung. Der Brand war mittlerweile durch den Wind wieder angefacht worden und breitete sich in nördlicher Richtung aus. Dabei finden die Flammen immer wieder Nahrung in den sehr trockenen Gräsern. Da der Brandort wegen der Flammen und der starken Rauchentwicklung nicht begehbar war, bleibt die Ursache bis zum erfolgreichen Ende der Löschversuche ungeklärt.

Mittlerweile ist bekannt geworden, dass auf der Insel in der Vergangenheit Phosphor-u.Blendgranaten geborgen wurden. Aus diesem Grunde ist ein Team des Kampfmittelräumdienstes mit einem Polizeihubschrauber zur Insel aufgebrochen.

Den erhöhten Löschanforderungen trägt die Feuerwehrleitung mit zusätzlichen 8 Feuerwehrleuten Rechnung. Insgesamt sind nun 28 Feuerwehrleute im Einsatz. Sie erhalten Verpflegung durch die anfliegenden Kampfmittelräumer. Die Größe des Feuers wird mit 5000 - 6000 qm geschätzt. Zusätzlich werden die Bodenkräfte mit einem Löschhubschrauber der Bundeswehr verstärkt. Wenn das Feuer gelöscht und die eventuellen anderen Gefahren lokalisiert bzw. beseitigt sind, wird ein neuer Versuch unternommen, die Ursache des Feuers zu ermitteln.


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