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14.11.2006 13:25

Zeven

Niedersachsen

Chlorgasaustritt im Hallenbad Zeven – Hallenbad evakuiert

Mitarbeiter und Gäste können sich rechtzeitig in Sicherheit bringen – 65 Kräfte im Einsatz

Am 14. November 2006 kam es gegen 13:25 Uhr im Zevener Hallenbad aus bislang ungeklärter Ursache zu einem Zwischenfall mit Chlorgas, bei dem zum Glück keine Personen zu Schaden gekommen sind. Ein Mitarbeiter hatte die Gefahr rechtzeitig erkannt und das Bad entsprechend evakuiert.
Als kurz vor halb zwei am Nachmittag der Notruf aus dem Hallenbad in der Zevener Leitstelle aufläuft, wird zunächst nur die Feuerwehr Zeven alarmiert, die rund fünf Minuten später am Einsatzort eintrifft. Ein Mitarbeiter des Hallenbades beschreibt, das er auf dem Weg in den Keller bereits starken Chlorgeruch wahrnahm. Beim öffnen der Eingangstür zum Keller, kam ihm bereits ein Wolke unbekannten Stoffes entgegen, welches ihn sofort veranlaßte, die Tür zu schließen und entsprechende Maßnahmen einzuleiten. Geistesgegenwärtig evakuierte er das komplette Hallenbad, schloß die stationäre Chlorgasanlage des Bades und alarmierte die Feuerwehr.
Schnell wurde klar, das hier die bis dahin eingesetzten Kräfte nicht ausreichen werden, da keiner der Mitarbeiter sagen konnte, wo genau das Chlor austrat. Einsatzleiter Lutz Wedemeyer ließ das Gelände weiträumig absperren, da auch schon außerhalb des Gebäudes Chlorgasgeruch wahrgenommen werden konnte.
Die Leitstelle alarmierte zur Unterstützung den Gefahrgutzug des Landkreises Rotenburg/Wümme, sowie die Feuerwehr Heeslingen, um genug Atemschutzgeräteträger vor Ort zu haben. Gleichzeitig machte sich ein Trupp auf den Weg Richtung Hallenbad, um erste Messungen außerhalb des Gebäudes vorzunehmen. Diese Messungen sollte Aufschluß geben, ob man die umliegende Bevölkerung ebenfalls evakuieren, oder ob man sich darum keine Sorgen machen muss.
Ein zweiter Trupp unter Chemieschutzanzügen begab sich unterdessen in das Gebäude um die Austrittstelle des Gases zu suchen. Schnell wurde klar, das es sich um keine geplatzte Rohrleitung, sondern um ein Faß mit 12%iger Hypochloridlösung handelte, die sich in einem Faß befand. Aus ungeklärter Ursache versagte das Ventil am Faß und ließ den entstandenen Druck nicht kontrolliert nach draußen, was so in der Regel der Fall gewesen wäre. Die Folge war, dass sich das Faß aufblähte und der entstandene Überdruck das Ventil und teile des Fasses platzen ließen. Hierbei kam es zu einem massiven Austritt von Chlorgas, welches für einen Menschen ohne Schutzmaßnahmen tödlich hätte enden können. Da die Bergung des Fasses sich über einen längeren Zeitraum hinzog, konzentrierten sich andere Einheiten darauf, immer wieder Messungen vorzunehmen, um eine weitere Gefahr für die Umgebung auszuschließen.
Das defekte Faß steckte man in ein weiteres Überfass, welches man vor dem Gebäude mit Wasser besprühte, um die Konzentration des Gases zu verdünnen. Nach rund Sieben Stunden war der Einsatz beendet.


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