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20.11.2009 18:00

Hannover

Niedersachsen

Verkehrsunfall, ABC-Einsatz, Massenanfall Verletzter und Wohnungsbrand – unruhiger Abend für die FW

Am heutigen Abend beschäftigten gleich mehrere Einsätze die Feuerwehr der Landeshauptstadt Hannover. Kurz nach 18:00 Uhr rückten die Kräfte zunächst zu einem schweren Verkehrsunfall aus; drei Personen erlitten hierbei Verletzungen, zwei von ihnen waren in ihrem Fahrzeug eingeklemmt. Um 19:25 Uhr wurde die Feuerwehr dann zu einem Gefahrguteinsatz alarmiert. In einer Güterumschlaghalle war ein 20 Liter Blechgebinde beschädigt worden. Zunächst klagten insgesamt 14 Mitarbeiter des betroffenen Logistikunternehmens aufgrund der ausgetretenen Dämpfe über starke Kopfschmerzen und Übelkeit, so dass zusätzlich die Alarmstufe Massenanfall Verletzter 1 (MANV 1) ausgelöst wurde. Während dieses Einsatzes ging eine weitere Alarmmeldung bei der Feuerwehr ein. In der Mecklenheidestraße brannte es in einer Wohnung. Der Eigentümer erlitt dabei eine Rauchgasvergiftung.

1)
Um 18:06 Uhr erhielt das Lage- und Führungszentrum der Feuerwehr Hannover die Meldung über einen Verkehrsunfall mit zwei eingeklemmten Personen an der Kreuzung Kugelfangtrift / Alter Flughafen.
Beim Eintreffen der ersten Kräfte waren der 48 Jahre alte Fahrer und die 67-jährige Beifahrerin in ihrem Renault-Kombi eingeklemmt. Beide befreite die Feuerwehr mit hydraulischem Rettungsgerät aus ihrem Fahrzeug. Während die Beifahrerin mittelschwere Verletzungen erlitt, kam der Fahrer ebenso wie die Fahrerin des beteiligten Chrysler PT-Cruisers mit leichten Blessuren davon. Alle drei Patienten versorgten Kräfte des Rettungsdienstes noch vor Ort und transportierten sie anschließend in umliegende Kliniken.

Eingesetzt waren der Löschzug der Feuer- und Rettungswache 5, drei Rettungswagen, zwei Notarzteinsatzfahrzeuge und die Freiwillige Feuerwehr Vinnhorst mit insgesamt 31 Einsatzkräften.

2)
Mitarbeiter des Logistikunternehmens DHL bemerkten gegen 19:20 Uhr beim Umpacken einer Palette, dass ein 20 Liter Gebinde mit einer zunächst unbekannten Flüssigkeit beschädigt war und alarmierten die Feuerwehr. Die Leitstelle löste daraufhin ABC-Alarm aus. Nach dem Eintreffen der ersten Einsatzkräfte klagten zunächst 14 Mitarbeiter über zum Teil starke Kopfschmerzen und Übelkeit. Der Einsatzleiter ließ daraufhin die Alarmstufe MANV 1 (5 – 20 Verletzte) auslösen. Nach eingehender Untersuchung der Betroffenen im Großraumrettungswagen der Feuerwehr, wurden 8 Patienten vorsorglich zur weiteren Behandlung in das Nordstadtkrankenhaus und die Medizinische Hochschule Hannover transportiert.

Das beschädigte Gebinde - der Stoff wurde im Laufe des Einsatzes als Lack identifiziert, der sowohl giftig ist als auch Atemwegsreizungen auslöst - barg ein Trupp unter ABC-Schutzkleidung und packte dieses in ein spezielles Überfass der Feuerwehr. Im Anschluss wurde das Überfass samt Inhalt zur fachgerechten Sondermüllentsorgung auf die Mülldeponie in Hannover-Lahe gebracht.

Zu diesem Einsatz waren insgesamt rund 100 Einsatzkräfte mit 33 Fahrzeugen des Rettungsdienstes, des Löschzuges der Feuer- und Rettungswache 2, der Freiwilligen Feuerwehr sowie Sonderfahrzeuge zur ABC-Gefahrenabwehr eingesetzt.

3)
Während des laufenden Gefahrgut- und MANV-Einsatzes kam es in der Mecklenheidestraße 21 zu einem Wohnungsbrand. Der 49-jährige Mieter hatte beim Heimkehren festgestellt, dass Rauch aus seiner Wohnung drang. Er versuchte trotzdem selbst in die Wohnung zu gelangen und zog sich dabei eine Rauchgasvergiftung zu.
Die alarmierte Feuerwehr drang umgehend mit mehreren Trupps in das Haus ein und machte einen Brandherd im Schlafzimmer aus. Das Feuer konnte schnell abgelöscht werden. Nach der Entrauchung mittels eines Hochleistungslüfters stellten die Einsatzkräfte fest, dass vor dem Eintreffen des Mieters und der Feuerwehr bereits die gesamte Wohnung gebrannt hatte und das Feuer aufgrund von Sauerstoffmangel nahezu selbst erloschen war.

Zur Feststellung der Brandursache hat die Kriminalpolizei ihre Ermittlungen aufgenommen. Die Schadenhöhe beträgt nach ersten Schätzungen ca. € 50.000,-.

Hier waren insgesamt 27 Einsatzkräfte des Rettungsdienstes, der Freiwilligen Feuerwehr Vinnhorst und des Löschzuges der Feuer- und Rettungswache 4 vor Ort.


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