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14.07.2009 09:10

Düsseldorf Flingern

Nordrhein-Westfalen

Verpuffung in Wohnung Dreijährige mit Verbrennungen ins Krankenhaus transportiert!

Ein dreijähriges Mädchen ist am Dienstagmorgen durch eine Stichflamme in der Erdgeschosswohnung eines Mehrfamilienhauses an der Behrenstraße verletzt worden. Durch den im Raum entstehenden Überdruck wurden Wände und Fenster zum Teil erheblich beschädigt.

Der 45-jährige Hausbewohner der Schadenwohnung hatte am Vorabend in eine undichte Luftmatratze (140 x 200 Zentimeter) ein lösungsmittelhaltiges Reifenfüllmittel (Pannenspray) eingefüllt, um die Leckage zu beheben. Über Nacht dünstete das brennbare Lösungsmittel aus und bildete ein zündfähiges Gemisch im Innenraum der Matratze. Am nächsten Morgen wollte er mit einem strombetriebenen Luftgebläse (eine Art Lutfpumpe mit 230 Volt) nochmals Luft nachpumpen. Die explosible Atmosphäre kam mit den Funken im Elektromotor (normale Erscheinung) in Kontakt und zündete durch. Dabei entstand eine heftige Stichflamme ohne Folgebrand. Ein in der Nähe stehendes Mädchen wurde von der Flamme erfasst. Sie erlitt an beiden Armen Verbrennungen ersten Grades (wie Sonnenbrand ohne Blasenbildung) und ihre Haare versenkten. Der Mieter hatte nur eine kleine Verbrennung an den Unterarmen, die nicht behandelt werden musste. Die Druckwelle zerstörte Teile der Wohnung: Die zehn Quadratmeter große Wohnzimmerwand aus Bimsstein wurde um mehrere Millimeter in das Treppenhaus gedrückt, eine gleichgroße Leichtbauwand aus Gipskartonplatten zum Schlafzimmer wurde erheblich beschädigt. So auch Fensterscheiben und Möbel in der Unglückswohnung.

Die Feuerwehr brachte zunächst alle Hausbewohner vom Schadenhaus (12 Anwohner) und dem Nachbarhaus (11 Bewohner) in Sicherheit und versorgte diese in einem bereitgestellten Feuerwehrbus. Parallel versorgte der Rettungsdienst das verletzte Mädchen und transportierte das Kind zum Evangelischen Krankenhaus. Die Polizei sperrte die Behrenstraße rund um die Einsatzstelle ab. Nach dem alle Bewohner die Häuser verlassen hatten, brachten die Einsatzkräfte im Keller und Erdgeschoss zur Sicherheit Schnellbaustützen zum Abfangen der Deckenlast an. Eine Einsturzgefahr der tragenden Wohnzimmerwand zum Treppenraum konnte zu diesem frühen Zeitpunkt nicht ausgeschlossen werden. Ein Statiker wurde zur Beurteilung hinzugerufen.

Nach Besichtigung und Begutachtung konnten allen Bewohner bis auf die Schadenwohnung wieder in ihre Mietwohnungen zurück. Die Kriminalpolizei ermittelte den Unfallhergang und inspizierte den gesamten Schadenort. Gegen den 45-Jährigen wurde ein Ermittlungsverfahren wegen des fahrlässigen Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion eingeleitet. Der entstandene Schaden liegt bei etwa 20.000 Euro. Um 11.10 Uhr war der Einsatz für die 30 Feuerwehrmänner zu Ende.


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